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27
Mrz
2013

unen enkh, tündük, aitmatov und steppentöne

"Und dieses Buch, es ist mein Körper,
Und dieses Wort, es ist meine Seele ..."


„Ja, bitte, noch eine Schale Kumys!“
Kumys ist milchweiß und schmeckt säuerlich, prickelnd, mit mandelartigem Nachgeschmack. Das Nationalgetränk aus vergorener und geräucherter Stutenmilch schmeckt nicht nur mir. Nippend beobachte ich die Jurtensiedlung am Fuß grauer Felsen, die sie sich wie frische Champignonköpfe aus satten grünen Matten hervor schieben.
Leider müssen wir weiter. Kurze Zeit später stapfen wir mit unseren Pferden bergab, winken bunten flatternden Röcken zurück, fixieren unsere Blicke auf den Pfad und dann wieder weit voraus auf den blassblauen Spiegel des Issyk Kul. Der „Heiße See“. Er liegt mitten im Tian Shan, den „Himmelsbergen“ und ist der See, über den der berühmte kirgisische Dichter seinen „Weißen Dampfer“ ziehen ließ. Wir wandern durch Tschingis Aitmatovs Land.
Mehrere tausend Jahre zogen die Kirgisen als Nomaden durch die Berge, begleitet von einer praktischen Unterkunft, die in zwei Stunden auf-und abzubauen ist.
Der Jurte.
Aus einem kreisförmigen Scherengitter, sechs oder sieben Meter im Durchmesser, ragen Stangen schräg hoch zur Mitte und treffen sich im Tündük. Was für eine ausgeklügelte Konstruktion!
Matten aus Federgras sind rundum ans Holz gebunden, dicke Filzbahnen mit Kordeln und Tauen darüber festgezurrt. Teppiche über einer Plastikplane bedecken den Boden, Filzstreifen mit farbenprächtigen Ornamenten schmücken die Wände …

Also, obiger Text ist nach einer Reisebeschreibung entstanden. Ich selbst war noch nie in Kirgisien. Wenn man allerdings Bücher von Tschingis Aitmatov liest, hat man das Gefühl, sich auf weiter kirgisischer Ebene zu befinden. Man reitet unter silberner Mondsichel einer Herde Yaks entgegen, über dem Rücken der Pferde spürt man die federnde Steppe, die Sättel knarren und ächzen und aus der Ferne … still! ... leise! hörst du auch die fernen Töne? Ob das Dschamilja und Danijar sind?

Wunderschön, wild und anmutend sind Aitmatov's Texte. Klage und Sehnsucht spricht aus ihnen heraus. Und im "Ein Tag länger als ein Leben" zitiert Aitmatov Grigor Narekazi, einen Mönch aus dem 10. Jahrhundert:

Und dieses Buch, es ist mein Körper,
Und dieses Wort, es ist meine Seele ... .


Unen Enkh wurde 1958 in der Mongolei geboren. Nach einem Studium für angewandte und Bildende Kunst in Prag und Budapest lebt und arbeitet er seit 1988 als freier Künstler und Illustrator in Deutschland.
Nach öffnen des eingefügten Links bekommt man eine Jurteninstallation des Künstlers zu entdecken:

http://www.museum-biedermann.de/cms/upload/ausstellung/Back_To_The_Roots/Enkh_oT_breit.jpg

und hinter diesem Link verstecken sich weitere Werke des Künstlers:

http://www.enkh.de/#oben

Er war im vorletzten Jahr mit seiner Ausstellung in unserer Stadt. Es war hochinteressant, wie aus der Verarbeitung von Rosshaar, das Biegen von Eisendrähten und das Knoten von Hanfschnüren Installationen entstehen können.

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"Vielleicht war vor den Lippen schon das Flüstern da und ohne Bäume tanzte schon das Laub."Ossip Emiljewitsch Mandelstam

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