Der Tod ist ein Postmann mit Hut
Der Fischtopf lief über...
...und die Suppenbestandteile schwammen auf dem Ceranfeld. Der 16-jährige Sohn wurde von mir in einem tranceähnlichem Zustand zur Freundin gefahren, da ich mittlerweile schon beim Protokoll des Gregor B. angekommen war und unbedingt weiterlesen wollte. Die Tochter habe ich finanziell unterstützt, damit sie mit dem Zug nach Freiburg zur Freundin konnte, mein 18-jähriger Sohn war selbst nicht ansprechbar, da er in der Geschichte des Jakobs steckte ( Jakob, der Lügner von Jurek Becker) und meine bessere Hälfte habe ich vertröstet und um Verständnis gebeten: habe gerade den neuen Roman von Martin von Arndt vor mir, der gebietet keinen Aufschub mehr, der muss weitergelesen werden. So habe ich mich also verzogen, in die hinterste ruhigste Ecke.
Und jetzt bin ich durch und bin immer noch in einer Art Schwebezustand.
Martin von Arndt hat unendlich viel Gefühl rübergebracht, sei es die Ines-Julio-Beziehung,
die Mutter-Sohn-Beziehung und was mir ganz besonders gut gefiel, die Beziehung Julio-Grandler ( für mich sehr viel wichtiger als die langjährige Beziehung/Ehe des Pärchens). Der Grandler, ein Urgestein, ein pensionierter Kriminalist, ein Eigenbrödler, ein Herz und eine Seele. Dann dazu der eingeschobene Krimi, spannend, und auch hier ein männlicher Protagonist, der auf der Suche nach dem „Ich“ ist ( echt gelungen!).
Die unendliche Leere am Beginn der Erzählung von Julio ( die wiederkehrenden leeren Briefe, die seelisch empfundene Leere Julios; selbst eine Taube versteckt ihren Kopf unter ihrem Gefieder, sie kann das alles nicht mehr mit ansehen) und dann die massive Fülle am Schluß im letzten Kapitel, es läuft über voll optischer, akkustischer und olfaktorischer Eindrücke, das Tunnelende scheint für Julio erreicht?
Wilhelm Genanzino, ein beachteter, vielfach ausgezeichneter Schriftssteller, erzählt Geschichten von traurigen Helden. Martin von Arndt ist das 25 Jahre jüngere Pendant dieses hervorragenden Autors.
Wer einen Roman sucht, der mit der Wirklichkeit korrespondiert, der dabei philosophische Einblicke zulässt, der einen unverkennbaren „Martin-von-Arndt-Stil“ aufweist, der/die muss „Der Tod ist ein Postmann mit Hut“ lesen.
Endlich einmal wieder Literatur in unseren Landen.
...und die Suppenbestandteile schwammen auf dem Ceranfeld. Der 16-jährige Sohn wurde von mir in einem tranceähnlichem Zustand zur Freundin gefahren, da ich mittlerweile schon beim Protokoll des Gregor B. angekommen war und unbedingt weiterlesen wollte. Die Tochter habe ich finanziell unterstützt, damit sie mit dem Zug nach Freiburg zur Freundin konnte, mein 18-jähriger Sohn war selbst nicht ansprechbar, da er in der Geschichte des Jakobs steckte ( Jakob, der Lügner von Jurek Becker) und meine bessere Hälfte habe ich vertröstet und um Verständnis gebeten: habe gerade den neuen Roman von Martin von Arndt vor mir, der gebietet keinen Aufschub mehr, der muss weitergelesen werden. So habe ich mich also verzogen, in die hinterste ruhigste Ecke.
Und jetzt bin ich durch und bin immer noch in einer Art Schwebezustand.
Martin von Arndt hat unendlich viel Gefühl rübergebracht, sei es die Ines-Julio-Beziehung,
die Mutter-Sohn-Beziehung und was mir ganz besonders gut gefiel, die Beziehung Julio-Grandler ( für mich sehr viel wichtiger als die langjährige Beziehung/Ehe des Pärchens). Der Grandler, ein Urgestein, ein pensionierter Kriminalist, ein Eigenbrödler, ein Herz und eine Seele. Dann dazu der eingeschobene Krimi, spannend, und auch hier ein männlicher Protagonist, der auf der Suche nach dem „Ich“ ist ( echt gelungen!).
Die unendliche Leere am Beginn der Erzählung von Julio ( die wiederkehrenden leeren Briefe, die seelisch empfundene Leere Julios; selbst eine Taube versteckt ihren Kopf unter ihrem Gefieder, sie kann das alles nicht mehr mit ansehen) und dann die massive Fülle am Schluß im letzten Kapitel, es läuft über voll optischer, akkustischer und olfaktorischer Eindrücke, das Tunnelende scheint für Julio erreicht?
Wilhelm Genanzino, ein beachteter, vielfach ausgezeichneter Schriftssteller, erzählt Geschichten von traurigen Helden. Martin von Arndt ist das 25 Jahre jüngere Pendant dieses hervorragenden Autors.
Wer einen Roman sucht, der mit der Wirklichkeit korrespondiert, der dabei philosophische Einblicke zulässt, der einen unverkennbaren „Martin-von-Arndt-Stil“ aufweist, der/die muss „Der Tod ist ein Postmann mit Hut“ lesen.
Endlich einmal wieder Literatur in unseren Landen.
lou-salome - 5. Sep, 22:56
Bin gespannt...
Und auf die Buchbesprechung freue ich mich, hoffe, dass sie zustande kommt.