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21
Mrz
2012

Səməd Behrəngi - Imre Török

Das Buch Luzius vom Schriftsteller Imre Török begleitet mich seit gestern. Angekommen bin ich erst auf Seite 31, also noch ganz am Anfang dieses jetzt schon farbenfrohen Kunstmärchens. Trotzdem möchte ich schon etwas schreiben, denn ich erinnerte mich an ein kleines Büchlein, das ich Ende der siebziger Jahre erworben hatte. Es handelt von einem kleinen schwarzen Fisch, der ausgezogen ist, um die Welt kennen zu lernen. Ich habe es wiedergefunden und stelle fest, beinahe hätte ich den besonderen Schriftsteller Səməd Behrəngi vergessen.

Səməd Behrəngi

Der kleine schwarze Fisch

Zitat:
"Der kleine schwarze Fisch zieht aus, das Ende des Baches zu finden, ist begierig zu wissen, was dahinter liegt. Unerschrocken schwimmt er los, angespornt von dem Wunsch, zu wissen, zu erfahren, die Welt zu entdecken und mit den Tieren zu sprechen, die außerhalb seines Heimatbaches eine Welt bewohnen, die er bisher nicht gekannt hat. Immer wieder fragt er, nach dem Frieden, nach dem Grund für Feindschaft und Furcht, und er fragt nach der Freiheit, die es für einen kleinen Fisch in der großen Welt doch geben muß. Wenn nur die großen, gefährlichen Kormorane und Pelikane nicht wären,...
Hier liest man einerseits ein bezauberndes Märchen, das auch Kinder verstehen, aber unübersehbar ist auch der politische Drang nach Freiheit: „Wenn nun ein Fisch in seinen Beutel gelangt (es geht um den die Kleintiere bedrohenden Schnabelsack des Pelikans), gibt es für ihn gar keine Hoffnung, doch noch zu entkommen?“- „Es gibt nur einen Weg. Du mußt den Beutel (von innen) zerreißen!“ Und an anderer Stelle: „Warum bist Du so mißtrauisch und ängstlich, kleiner Fisch?“- „Ich bin weder mißtrauisch noch ängstlich, mein Mund spricht, was meine Augen sehen und mein Verstand mir rät.“
Wie Samad, so verschwindet auch der kleine schwarze Fisch am Ende spurlos, aber es bleibt eine Hoffnung zurück, die Hoffnung, dass unter „(12 000) kleinen Fischen (...) einer (keine Ruhe findet)“ und losschwimmt, und, dies darf man als Samads Bekenntnis lesen: „Wichtig allein ist, welchen Wert mein Leben oder mein Tod für das LEBEN hat...“.


Zum Autor Samad Behranghi (1938-1968):
"Behranghi wurde in einem Dorf bei Aserbeidschan/Iran (Nordwestliche Provinz) geboren und wuchs in Armut und Elend auf. Er entwickelte früh ein Gespür für die gesellschaftliche Situation seines Landes und erkannte die Notwendigkeit gelebten Widerstandes und der Solidarität der Unterdrückten untereinander, was er in seinen Geschichten und Erzählungen für Kinder zum Ausdruck brachte. Aber wie ein persischer Gelehrter sagte: „Seine Werke sind für Kinder geschrieben, aber die Erwachsenen sollen daraus lernen!“
Doch welches repressive Regime sieht gelassen zu, wenn zum Widerstand gegen es aufgerufen wird...1968 verschwand Samad spurlos, seine Leiche wurde später am Arras- Fluss im Norden Persiens gefunden."

http://de.wikipedia.org/wiki/S%C9%99m%C9%99d_Behr%C9%99ngi

Auf dem Klappentext wird von einem Glühwürmchen erzählt, das zu einem Hasen sagte: " Mein Freund, ich bemühe mich immer, eure Umgebung und den Wald zu beleuchten, obwohl einige Tiere mich auslachen und sagen: 'Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Du bemühst dich vergeblich, den Wald mit deinem schwachen Licht zu erhellen.'"
Der Hase erwiderte: "Das sagen nur einige, wir aber meinen: Jedes Licht, trotz seiner Schwäche, ist immerhin noch ein Licht."

"Der kleine schwarze Fisch"

http://www.amazon.de/kleine-schwarze-Fisch-Samad-Behranghi/dp/3000207716/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1332340329&sr=1-1

Unterstützt wurde diese kleine Ausgabe von der FIS ( Förderation iranischer Studenten in der BRD und W-Berlin, Landesverband der CIS) ( Ende der 1970iger Jahre )


Ich bin nun weiterhin sehr gespannt auf die Lektüre Török's, seinem Luzius, Traminer und der wunderbaren sonderbaren Prinzessin der Gewürze und Aromen.
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"Vielleicht war vor den Lippen schon das Flüstern da und ohne Bäume tanzte schon das Laub."Ossip Emiljewitsch Mandelstam

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