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Das letzte Geheimnis
Das letzte Geheimnis von Hans Zengeler In einer bildhaften...
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„Die lange Liebe ist deshalb möglich – auch wenn sie...
lou-salome - 14. Mai, 15:53
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LLLL

LLLL = Lange Lange Lese Liste


Martin von Arndt
Tage der Nemesis


Martin von Arndt
Oktoberplatz



Immo Sennewald
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Hans Zengeler
Das letzte Geheimnis


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Peter Handke, Lojze Wieser, Frederick Baker
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Joachim Zelter
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Ich nannte ihn Krawatte


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Michael Moshe Checinski
Die Uhr meines Vaters


Steve Sem-Sandberg
Die Elenden von Łódź

Gedichte

11
Okt
2012

...

Korsika-1-062
jbs
Korsika 2ooozehn

Kurt Tucholsky

Das Ideal


Ja, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn -
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:

Neun Zimmer - nein, doch lieber zehn!
Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,
Radio, Zentralheizung, Vakuum,
eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm,
eine süße Frau voller Rasse und Verve -
(und eine fürs Wochenend, zur Reserve) -
eine Bibliothek und drumherum
Einsamkeit und Hummelgesumm.

Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste,
acht Autos, Motorrad - alles lenkste
natürlich selber - das wär ja gelacht!
Und zwischendurch gehst du auf Hochwildjagd.

Ja, und das hab ich ganz vergessen:
Prima Küche - erstes Essen -
alte Weine aus schönem Pokal -
und egalweg bleibst du dünn wie ein Aal.
Und Geld. Und an Schmuck eine richtige Portion.
Und noch ne Million und noch ne Million.
Und Reisen. Und fröhliche Lebensbuntheit.
Und famose Kinder. Und ewige Gesundheit.

Ja, das möchste!

Aber, wie das so ist hienieden:
manchmal scheints so, als sei es beschieden
nur pöapö, das irdische Glück.
Immer fehlt dir irgendein Stück.
Hast du Geld, dann hast du nicht Käten;
hast du die Frau, dann fehln dir Moneten -
hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer:
bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher.

Etwas ist immer.
Tröste dich.

Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten.
Daß einer alles hat:
das ist selten.

(1927)

... und Harry Rohwolt kann hier angehört werden:

http://www.youtube.com/watch?v=_R-cns8-X9o

3
Mrz
2012

Zigeuner unterwegs

IMG_2529
jbs


Zigeuner unterwegs

Der Wahrsager-Stamm mit glühenden Augen brach
gestern auf, die Kleinen auf dem Rücken tragend
oder ihrer Gier zur Stillung den stets bereiten Schatz
der hängenden Brüste bietend.

Die Männer gehen zu Fuß unter blitzenden Waffen
längs den Wagen, auf denen die Ihrigen kauern,
und lassen über den Himmel ihre Augen wandern,
die von trüber Sehnsucht nach fernen Wundern
schwer sind.

Am Grunde ihres Sandlochs sieht die Grille sie
vorbeiziehn, und lauter klingt ihr Lied; Kybele,
die sie liebt, vermehrt ihr Grün,

Macht, daß der Felsen Wasser spendet und
die Wüste blüht vor diesen Fahrenden, denen
die Finsternisse der Zukunft offenstehen: ein
vertrautes Reich.

Charles Baudelaire

9
Jan
2012

Lerchenlieder

„Mit ungeschriebenen Gedichten
das Gehör schärfen
für Lerchenlieder
im Winter.


aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Peyer

30
Mai
2011

Speiseeis

»Speiseeis!« Sonne. Ein luftger Bisquit.
Durchsichtiges Glas mit eisigem Wasser.
Die Welt schokoladet in rosiger Früh,
Zu milchigen Alpen das Träumen entflieht.

Doch dann klirrt der Löffel, ein bittender Blick,
Um im Gesprächskreis bei staubgen Akazien
Beseelt zu empfangen von Eiscafé-Grazien
Im schmelzenden Schälchen gefrorenes Glück …

Die Freundin der Drehorgel zeigt sich hier nun,
Das bunte Zeltdach des Eisvagabunden –
Aufmerksam giert ein kleiner Junge,
Wie's Wunder der Kühle füllt diese Truhn.

Die Götter – sie sehen nicht, was er sich greift:
Diamantene Pflaumen, Waffeln mit Füllung?
Doch schnell verschwindet bestreußelt, im Stillen,
Glitzernd im Sonnenlicht, göttliches Eis.

Ossip E. Mandelstam 1914

Quelle: http://home.arcor.de/berick/illeguan/mandel2.htm

Urlaubserinnerungen ... heute. Gestern. Oder vorgestern. Auf jeden Fall im Jetzt.
2011

16
Apr
2011

Sternschnuppen

Sternschnuppen

Als ein seliger Vagant
Zieh ich in der Sterne Horden,
Streu von meines Schiffes Borden
Goldne Körner in das Land.

Wo ein Mädchen hellen Blicks
Eines Strahles Bahn ergattert,
Fühlt sie leuchtenden Geschicks,
Wie ihr Wunsch zum Stern entflattert. -

Süßer Vogel, halte still,
Komm in meine Sternkajüte,
Sag, was deine süße lütte
Herrin Gutes von mir will...

Klabund

HEUTE NACHT: Sternschnuppenevent am Himmel!!!
passend dazu
Lüül & Band : Verliebt in du

http://www.youtube.com/watch?v=-GC9isT_uNU&feature=related

1
Jan
2011

Das Nichts

Erich Mühsam

Das Nichts

Ich sah durch ein hohes, großes Loch.
Ist nichts darin? - Doch! scholl es. - Doch!
Und ich suchte und suchte und grub nach dem Nichts. -
Da quoll aus dem Loch eine Garbe Lichts. -
Ich habe das Nichts gefunden, -
Und mir um die Stirn gewunden.
1904

Korsika-5-028
Trou de la Bombe 2009

Bin angekommen. Im neuen Jahr.
Und wünsche allen Lesern ein zufriedenes gesundes Jahr 2011!

In den letzten Tagen habe ich das Buch "Insel der Elefanten" von Imre Török gelesen. Es hat mir sehr gut gefallen. Ich hoffe, in den nächsten Tagen eine kleine Rezension hier veröffentlichen zu können. Hoffen deshalb, weil im beruflichen wie im privaten Alltag ständig etwas anderes dazwischenkommt.

Ein "Pillangó" begegnete mir im Buch. Es ist das ungarische Wort für Schmetterling.
Der Autor I. Török spannt einen philosophischen Bogen vom Schmetterlingsflug zu dahin gehenden Elefanten. Szenen wie diese tauchen immer wieder auf, sie erzählen die Geschichte einer Sinnsuche.
Und so (fast) ganz nebenbei durchlebt der Leser die ungarische Geschichte.

Mainau-mit-Doro-2010-028
2010

11
Mai
2010

L'Instant Diaphane

Budapest-10-09-241
jbs
"Durchsichtige" Momentaufnahme

Semper Eadem

Wie kommt dir – sagtest du – dies trübe Wesen?
Es gleicht auf nacktem Fels dem Wogenschwall.
Hat einmal unser Herz die Frucht gelesen
Ist Leben eine Qual! Wir wissens all.

Ein Schmerz . Ganz einfach . Nichts geheimnisvolles.
Der wie dein Glück sich jedem öffnen will.
Hör auf zu forschen . Kind von Neugier tolles
Und ist auch deine Stimme sanft – sei still!

Still Thörin! Seele stets in frohem Beben
Und Mund im Kindeslächeln . Mehr als Leben
Hält Tod mit feinen Schlingen uns umfasst.

Lass uns an einer Lüge mich betrinken
In deiner schönen Augen Traum versinken
Gib mir im Schatten deiner Wimpern Rast!

Charles Baudelaire 1901
Übersetzung: Stefan George

http://www.youtube.com/watch?v=PfopE7oNBP8

24
Apr
2010

Luftveränderung

Budapest-10-09-038
jbs

Fahre mit der Eisenbahn,
fahre, Junge, fahre!
Auf dem Deck vom Wasserkahn
wehen deine Haare.
 
Tauch in fremde Städte ein,
lauf in fremden Gassen;
höre fremde Menschen schrein,
trink aus fremden Tassen.
 
Flieh Betrieb und Telefon,
grab in alten Schmökern,
sieh am Seinekai, mein Sohn,
Weisheit still verhökern.
 
Lauf in Afrika umher,
reite durch Oasen;
lausche auf ein blaues Meer,
hör den Mistral blasen!
 
Wie du auch die Welt durchflitzt
ohne Rast und Ruh –:
Hinten auf dem Puffer sitzt
du.
 
Theobald Tiger
Berliner Illustrierte Zeitung, 21.12.1924, Nr. 51, S. 1511.

Wunderbarer Kurt Tucholsky ( So ganz kann ich ihm aber seine merkwürdige Einstellung zum weiblichen Geschlecht nicht verzeihen. Trotzdem: wunderbarer Tucholsky)


Von Massawa nach Asmara
Die stählerne Schlange Eritreas

Wenn die Bahn auch oft Grund zum Stöhnen gibt, aber irgendwie bleibt sie ein besonderes Beförderungsmittel, mit dem gewissen Etwas.
Die ersten 45 Sekunden des Films kann man ruhig überspringen, aber dann kommen wunderbare Aufnahmen:
http://www.youtube.com/watch?v=SfMxaFb7Bcs

@ GK
Ich weiß zu meiner Schande nicht, ob das neue Bild auf Ihrem Blog gleichzeitig zum neuen Outfit der Textgestaltung entstanden ist. Habe es erst heute realisiert. Und ich konnte eine Ähnlichkeit mit dem Dobratsch erkennen, was er aber wohl doch nicht ist. Trotzdem, der Berg auf Ihrer Seite ist richtig schön :).


Quelle: Internet

Dobratsch
Kärnten, Österreich
Empfehlenswerte Bergbesteigung: Über den Jägersteig zum Gipfel. Wenn ich nur öfters Urlaub hätte ...

5
Apr
2010

Mutter Erde Kybele

Istrien-2008-329-
jbs

Am Grunde ihres Sandlochs sieht die Grille sie
vorbeiziehn, und lauter klingt ihr Lied; Kybele,
die sie liebt, vermehrt ihr Grün -
( Baudelaire )

IMG_2529
jbs

Macht, daß der Felsen Wasser spendet und
die Wüste blüht vor diesen Fahrenden, denen
die Finsternisse der Zukunft offenstehen: ein
vertrautes Reich.
( Baudelaire)



Zigeuner unterwegs

Der Wahrsager-Stamm mit glühenden Augen brach
gestern auf, die Kleinen auf dem Rücken tragend
oder ihrer Gier zur Stillung den stets bereiten Schatz
der hängenden Brüste bietend.

Die Männer gehen zu Fuß unter blitzenden Waffen
längs den Wagen, auf denen die Ihrigen kauern,
und lassen über den Himmel ihre Augen wandern,
die von trüber Sehnsucht nach fernen Wundern
schwer sind.

Am Grunde ihres Sandlochs sieht die Grille sie
vorbeiziehn, und lauter klingt ihr Lied; Kybele,
die sie liebt, vermehrt ihr Grün,

Macht, daß der Felsen Wasser spendet und
die Wüste blüht vor diesen Fahrenden, denen
die Finsternisse der Zukunft offenstehen: ein
vertrautes Reich.

Charles Baudelaire


Traviata von Verdi
Noi Siamo Zingarelle

http://www.youtube.com/watch?v=7SSCxJdHeKY&feature=related

30
Mrz
2010

Saelic, saelic sî diu wunne

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jbs

Selig lyrics

Saelic, saelic sî diu wunne,
saelic sî des wunnebernden meien zît,
saelic sî der vogel singen,
saelic sî diu ouwe, saelic sî der walt!
man siht bluomen manicvalt
durch daz grüene gras ûf dringen,
mêr dann ich erdenken kunne.
tanzen springen suln die jungen widerstrît.

Saelic, saelic sî diu wunne,
saelic sî des wunnebernden meien zît,
saelic sî der vogel singen,
saelic sî diu ouwe, saelic sî der walt!

Wol dir, wol dir, wîbes güete!
wol dir, daz du saelic iemer müezest sîn!
wol dir, dû kanst trûren swachen,
swâ diu Minne ein sendez herze hât verwunt.
dîn vil rôsevarwer munt,
sô der lieplîch wolde lachen,
sam der rôse in touwen blütee
fröide machen kan dîn spilnder ougen schîn.

Saelic, saelic sî diu wunne,
saelic sî des wunnebernden meien zît,
saelic sî der vogel singen,
saelic sî diu ouwe, saelic sî der walt!

Frouwe frouwe, saelic frouwe,
herzen trût, ir sît mir liep für elliu wîp:
des ich selten hân genozzen:
dâ von ich niht mêre fürbaz singen wil.
ez dûht iuch vil gar ein spil.
iuch hât dicke mîn verdrozzen:
des ich mich vil trûric schouwe.
von beslozzen ist mir fröide und iuwer lîp.

Saelic, saelic sî diu wunne,
saelic sî des wunnebernden meien zît,
saelic sî der vogel singen,
saelic sî diu ouwe, saelic sî der walt!

Wâfen, wâfen über die Minne!
wâfen wil ich über si schrîen iemer mê.
ich was ir dâ her gebunden:
nû lât sie mich trûreclîche von ir gân.
sie hât übel an mir getân.
sie muoz einem andern wunden
herze muot und al die sinne.
wol befunden hân ich daz si tuot sô wê.

Selig
Helium Vola

Gepriesen, gepriesen sei die Freude,
gepriesen sei die freudenbringende Maienzeit,
gepriesen sei das Singen der Vögel,
gepriesen sei die Wiese, gepriesen sei der Wald!
Man sieht vielerlei Blumen aus dem
grünen Gras hervorsprießen,
mehr als ich mir ausdenken kann.
Tanzen und springen sollen die Jungen im Wettstreit.

Gepriesen, gepriesen sei die Freude,
gepriesen sei die freudenbringende Maienzeit,
gepriesen sei das Singen der Vögel,
gepriesen sei die Wiese, gepriesen sei der Wald!

Wohl dir, wohl dir, Schönheit einer Frau!
Wohl dir, du sollst für immer gepriesen sein!
Wohl dir, du kannst den Schmerz beenden,
wenn irgendwo die Minne ein sehnsuchtsvolles Herz verwundet hat.
Dein rosafarbener Mund,
wenn der liebevoll lächeln würde,
so wie die Rose im Tau aufblüht:
Die gleiche Freude kann der Glanz deiner leuchtenden Augen bereiten.

Gepriesen, gepriesen sei die Freude...

Herrin, Herrin, gepriesene Herrin,
Herzliebste, Ihr seid mir lieb von allen Frauen:
Davonhabe ich wenig Nutzen gehabt:
Deshalb will ich davon nicht mehr singen.
Euch kommt das wie ein Spiel vor.
Ihr seid meiner sehr überdrüssig,
deshalb finde ich mich im Schmerz wieder.
Weggeschlossen ist mir die Freude und Euer Anblick.

Gepriesen, gepriesen sei die Freude...

Wehe, wehe über die Minne!
Wehe will ich immer wieder über sie rufen.
Bisher war ich von ihr gefesselt,
jetzt lässt sie mich auf schmerzvolle Weise frei.
Sie hat schlecht an mir gehandelt.
Sie soll jemandem anderen
Herz, Gefühl und Verstand verwunden.
Ich habe genau erkannst, dass sie so sehr weh tut.

Gepriesen, gepriesen sei die Freude...

http://www.myspace.com/heliumvola
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lou salome

"Vielleicht war vor den Lippen schon das Flüstern da und ohne Bäume tanzte schon das Laub."Ossip Emiljewitsch Mandelstam

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