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Montesquieus Kampf gegen die Borniertheit und seinem entschiedenen Plädoyer für die Toleranz

Charles-Louis de Secondat Baron de la Brède et de Montesquieu
( 1689 – 1755 )

Die Diskussion um Fräulein Hegemann bleibt nicht unbemerkt. Kann auch gar nicht, wenn frau sich auf den Nachbarseiten umschaut oder in der Presse blättert.
Das Buch von ihr habe ich nicht gelesen, ich wundere mich nur über die Massenekstasen in den Medien. Da das Ganze in meinen Augen eine Riesenvermarktung ist und Fast-Food-Charakter hat, wird es wie bei dem Orakel von Delphi aussehen: viel Rauch steigt auf und zurück bleibt - nichts.

Montesquieu, ein geschichtsphilosophischer und staatstheoretischer Denker, der auch ein erfolgreicher belletristischer Autor war, hatte 1721 anonym einen Briefroman „Die persischen Briefe“ veröffentlicht. Dieser intellektuelle Mensch betrachtete sich und sein Werk aus folgender Perspektive, ich zitiere die ersten Sätze aus dem Vorwort von 1721:

„ Ich schreibe hier keinen Widmungsbrief und bitte nicht um Gönnerschaft* für dieses Buch; wenn es gut ist, wird es gelesen, und wenn es das nicht ist, so liegt mir nicht daran, daß es gelesen wird.

Die folgenden Briefe habe ich zunächst einmal ausgewählt, um den Geschmack der Leserschaft zu prüfen; in meiner Mappe liegen noch zahlreiche andere, die ich ihr später geben kann.

Aber das geschieht nur unter der Bedingung, daß ich unbekannt bleibe, denn sobald mein Name bekannt wird, werde ich verstummen. Ich kenne eine Frau, die recht gut läuft, die aber hinkt, sobald sie angesehen wird. Das Werk hat Fehler genug, und ich muß nicht auch noch meine Person der Kritik aussetzen. Wenn bekannt würde, wer ich bin, würde man sagen: >> Sein Buch paßt nicht zu seinem Charakter ; er sollte seine Zeit zu etwas Besserem verwenden; das ist eines ernsthaften Mannes unwürdig.<< Die Kritiker sind um solche Überlegungen nie verlegen, denn man kann sie anstellen, ohne seinen Geist sehr anstrengen zu müssen.“

Fußnote:* Neue Bücher wurden in jener Zeit oft hochgestellten Persönlichkeiten gewidmet, die sich dafür erkenntlich zeigten. Montesquieu suchte keinen derartigen Gönner, sondern veröffentlichte die „Persischen Briefe“ 1721 anonym und im Ausland, nicht, wie angegeben in Köln, sondern in Amsterdam, wo sehr viele gesellschaftskritische französische Werke des 18. Jahrhunderts erschienen und von wo sie nach Frankreich importiert wurden. Die Leserschaft in Paris und in den anderen Städten Frankreichs war im allgemeinen über derartige Ablenkungsmanöver informiert und kannten den Autor. ... Montesquieu hat zeitlebens gegenüber der Öffentlichkeit weder die Anonymität des Textes aufgehoben, noch das Pseudonym der Verlegers aufgelöst.
( aus: Persische Briefe, Reclam-Verlag, 2004)

Ich kann, dank verschiedener Umstände, in einer Zeit leben, die hochinteressant ist und in der man nicht mehr eingekerkert wird, wenn Dinge geschrieben und veröffentlicht werden, die dem Nachbarn nicht passen. Aber eine gewisse Achtung und Anerkennung wünsche ich mir für Personen, hier dem schreibendem Volk, die jahrelang nur gute Literatur produzieren und erarbeiten und dass man sie nicht am ausgestrecktem Arm verhungern lässt, während gleich um die Ecke dicke Teenie-Partys steigen, die sie noch nicht mal selbst finanzieren.
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"Vielleicht war vor den Lippen schon das Flüstern da und ohne Bäume tanzte schon das Laub."Ossip Emiljewitsch Mandelstam

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