Aton-Hymnus

jbs
Der Sonnengesang Echnatons
Enstehungszeit etwa 1345 v.u.Z.
Die erste Zeile nennt den Titel Atons, Echnatons und Nofretete. Der Hymnus beginnt mit: Er (Echnaton) sagt:
Schön erscheinst du
im Horizonte des Himmels,
du lebendige Sonne,
die das Leben bestimmt!
Du bist aufgegangen im Osthorizont
und hast jedes Land mit deiner Schönheit erfüllt.
Schön bist du, groß und strahlend,
hoch über allem Land.
Deine Strahlen umfassen die Länder
bis ans Ende von allem, was du geschaffen hast.
Du bist Re, wenn du ihre Grenzen erreichst
und sie niederbeugst für deinen geliebten Sohn.
Fern bist du, doch deine Strahlen sind auf Erden;
du bist in ihrem Angesicht, doch unerforschlich ist dein Lauf.
Gehst du unter im Westhorizont,
so ist die Welt in Finsternis,
in der Verfassung des Todes.
Die Schläfer sind in der Kammer,
verhüllten Hauptes, kein Auge sieht das andere.
Raubt man alle ihre Habe, die unter ihren Köpfen ist -
sie merken es nicht.
Jedes Raubtier ist aus seiner Höhle gekommen,
und alle Schlangen beißen.
Die Finsternis ist ein Grab,
die Erde liegt erstarrt,
ist doch ihr Schöpfer untergegangen in seinem Horizont.
Am Morgen aber bist du aufgegangen im Horizont
und du leuchtest als Sonne am Tage;
du vertreibst die Finsternis und schenkst deine Strahlen.
Die Beiden Länder sind täglich im Fest,
die Menschen sind erwacht
und stehen auf den Füßen, du hast sie aufgerichtet.
Rein ist ihr Leib, sie haben Kleider angelegt,
und ihre Arme sind in Anbetung bei deinem Erscheinen,
das ganze Land tut seine Arbeit.
Alles Vieh ist zufrieden mit seinem Kraut,
Bäume und Kräuter grünen.
Die Vögel sind aus ihren Nestern aufgeflogen,
ihre Schwingen preisen den Ka.
Alles Wild hüpft auf den Füßen,
alles, was fliegt und flattert, lebt,
wenn du für sie aufgegangen bist.
Die Lastschiffe fahren stromab
und wieder stromauf,
jeder Weg ist offen durch dein Erscheinen.
Die Fische im Strom springen vor deinem Angesicht,
deine Strahlen sind im Innern des Meeres.
Der du den Samen sich entwickeln lässt in den Frauen,
der du Wasser zu Menschen machst,
der du den Sohn am Leben erhältst im Leib seiner Mutter
und ihn beruhigst, so dass seine Tränen versiegen -
du Amme im Mutterleib! -
der du Atem spendest,
um alle Geschöpfe am Leben zu erhalten.
Kommt (das Kind) aus dem Mutterleib heraus,
um zu atmen am Tag seiner Geburt,
dann öffnest du seinen Mund vollkommen
und sorgst für seine Bedürfnisse.
Das Küken im Ei,
das schon in der Schale redet -
du gibst ihm Luft darinnen, um es zu beleben.
Du hast ihm seine Frist gesetzt,
(die Schale) zu zerbrechen im Ei;
es geht hervor aus dem Ei,
um zu sprechen zu seiner Frist,
es läuft schon auf den Füßen, wenn es herausgekommt aus ihm.
Wie zahlreich sind deine Werke,
die dem Angesicht verborgen sind,
du einziger Gott, dessengleichen nicht ist!
Du hast die Erde geschaffen nach deinem Wunsch, ganz allein,
mit Menschen, Vieh und allem Getier,
mit allem, was auf der Erde ist,
was auf den Füßen umherläuft
und allem, was in der Höhe ist und mit seinem Flügeln fliegt.
Die Fremdländer von Syrien und Nubien,
dazu das Land Ägypten -
jeden stellst du an seinen Platz und sorgst für seine Bedürfnisse,
ein jeder hat seine Nahrung, seine Lebenszeit ist bestimmt.
Die Zungen sind verschieden im Reden,
ebenso ihre Wesenszüge;
ihre Hautfarbe ist verschieden, denn du unterscheidest die Völker.
Du schaffst den Nil in der Unterwelt
und bringst ihn herauf nach deinem Willen,
die Menschen am Leben zu erhalten, da du sie geschaffen hast.
Du bist ihrer aller Herr, der sich abmüht an ihnen,
der Herr aller Lande, der für sie aufgeht,
du Sonne des Tages, gewaltig an Hoheit!
Selbst alle fernen Fremdländer erhältst du am Leben,
hast du doch einen Nil an den Himmel gesetzt,
dass er zu ihnen herabkomme
und Wellen schlage auf den Bergen, wie das Meer,
um ihre Felder zu befeuchten mit dem, was sie brauchen.
Wie wirksam sind deine Pläne, du Herr der Ewigkeit!
Den Nil am Himmel, den gibst du den Fremdvölkern
und allem Wild der Wüste, das auf Füßen läuft;
aber der wahre Nil kommt aus der Unterwelt nach Ägypten.
Deine Strahlen säugen alle Felder -
wenn du aufgehst, leben sie und wachsen für dich.
Du schaffst die Jahreszeiten, um alle deine Geschöpfe sich entwickeln zu lassen -
den Winter, um sie zu kühlen,
die Sommerglut, damit sie dich spüren.
Du hast den Himmel fern gemacht, um an ihm aufzugehen
und alles zu schauen, was du geschaffen hast.
Einzig bist du, wenn du aufgegangen bist,
in all deinen Erscheinungsformen als lebendiger Aton,
der erscheint und erglänzt,
sich entfernt und sich nähert;
du schaffst Millionen von Gestalten aus dir allein -
Städte Dörfer und Äcker,
Wege und Strom.
Alle Augen sehen sich dir gegenüber,
wenn du als Sonne des Tages über dem Land bist.
Wenn du gegangen bist, dein Auge nicht mehr da ist,
das du um ihretwillen geschaffen hast -
auch dann bleibst du in meinem Herzen,
und kein anderer ist, der dich kennt,
außer deinem Sohne Nefercheprure Uanre,
den du dein Wesen und deine Macht erkennen lässt.
Die Welt entsteht auf deinen Wink, wie du sie geschaffen hast.
Bist du aufgegangen, so leben sie,
gehst du unter, so sterben sie;
du bist die Lebenszeit selbst, man lebt durch dich.
Die Augen ruhen auf deine Schönheit, bist du untergehst,
alle Arbeit wird niedergelegt, wenn du untergehst im Westen.
Der Aufgehende stärkt alle Arme für den König,
und Eile ist in jedem Fuß.
Seit du die Welt gegründet hast, erhebst du sie
für deinen Sohn, der aus deinem Leib hervorgegangen ist,
den König Beider Ägypten, Nefercheprure Uanre,
den Sohn des Re, der von Maat lebt,
den Herrn der Diademe, Echnaton, groß in seiner Lebenszeit,
und die Große Königsgemahlin, die er liebt,
die Herrin Beider Länder, Nofretete,
die lebendig und verjüngt ist
für immer und ewig.
Aus dem Felsengrab von Eje
lou-salome - 15. Jan, 23:22
Phorkyas - 25. Jan, 23:36
Retardierung
Ja, es dauert dann etwas, aber irgendwann les' oder schau ich es mir dann doch an.
Bei Atarnajuat fand ich auch die Schauspieler sehr überzeugend. Dass die Originalsprache belassen wurde, hat die Authentizität.
Out of Rosenheim war gestern dran. Das Urteil fällt noch etwas zwiespältig aus. Meiner Freundin war er wohl etwas zu einseitig frohgemut, irgendwie gab es ja keinen Zweifel daran, dass sich alles in Wohlgefallen auflöst. Auch die bärbeißige Brenda wird auf einmal zahm... Aber ich mochte den Film; Liebevoll, schrullige Charaktere, schöne Bilder.
Für beide Filme werde ich auch mal Werbung machen. - Die Präzision in der Interaktion der Schauspieler, die auch bei beiden Filmen gegeben ist, das ist schon etwas Wunderbares - Das ist mir jetzt bei "Drei Farben: Rot" auch wieder aufgefallen, wie sehr ich das mag (und wieviel da Synchronisation störend sein kann)...
*-----------*
Von "Sinuhe" habe ich nocht nichts gehört, ich hatte mal etwas von Christian Jacq in der Hand - Jetzt habe ich, leider ziemlich unbenutzt, die "Welt der Hieroglyphen" von ihm. Und worin ich zumindest ein bisschen mehr gelesen habe, und was mir sehr gut gefallen hat, war "Die Macht der Hieroglyphen" von Werner Forman und Stephen Quirke. Nur das Kinderbuch "Der Schreiber des Pharao" finde ich gerade nicht, das hatte ich behalten, weil für einen Ausschnitt von Echnatons Rede auch die Hieroglyphen abgedruckt waren... - aber die werde ich wohl ohnehin nicht mehr lernen..
Bei Atarnajuat fand ich auch die Schauspieler sehr überzeugend. Dass die Originalsprache belassen wurde, hat die Authentizität.
Out of Rosenheim war gestern dran. Das Urteil fällt noch etwas zwiespältig aus. Meiner Freundin war er wohl etwas zu einseitig frohgemut, irgendwie gab es ja keinen Zweifel daran, dass sich alles in Wohlgefallen auflöst. Auch die bärbeißige Brenda wird auf einmal zahm... Aber ich mochte den Film; Liebevoll, schrullige Charaktere, schöne Bilder.
Für beide Filme werde ich auch mal Werbung machen. - Die Präzision in der Interaktion der Schauspieler, die auch bei beiden Filmen gegeben ist, das ist schon etwas Wunderbares - Das ist mir jetzt bei "Drei Farben: Rot" auch wieder aufgefallen, wie sehr ich das mag (und wieviel da Synchronisation störend sein kann)...
*-----------*
Von "Sinuhe" habe ich nocht nichts gehört, ich hatte mal etwas von Christian Jacq in der Hand - Jetzt habe ich, leider ziemlich unbenutzt, die "Welt der Hieroglyphen" von ihm. Und worin ich zumindest ein bisschen mehr gelesen habe, und was mir sehr gut gefallen hat, war "Die Macht der Hieroglyphen" von Werner Forman und Stephen Quirke. Nur das Kinderbuch "Der Schreiber des Pharao" finde ich gerade nicht, das hatte ich behalten, weil für einen Ausschnitt von Echnatons Rede auch die Hieroglyphen abgedruckt waren... - aber die werde ich wohl ohnehin nicht mehr lernen..
erneut
Genug sinnlose Assoziationen! -
PS. Vielen Dank für die Empfehlung von "Atarnajuat" - der Film hat mit sehr gefallen.
@ phorkyas
Und wenn man die Zeit bedenkt, in der diese lyrischen Zeilen entstanden sind - in einer Zeit, in der viele Götter verehrt wurden, da war dieses Gedicht die reinste Ketzerei mit der monotheistischen Auslegung.
Und ich mag bis heute die alte ägyptische Kultur, sie beinhaltet etwas Mystisches und übt einen besonderen Reiz aus.
Ich will immer noch das Buch "Sinuhe" lesen, aber irgendwie habe ich es noch nicht geschafft. Vielleicht, weil ein Freund meinte, es sei im Bereich der Trivialliteratur anzusiedeln. Aber überhaupt nicht trivial ist das Buch von Nagib Machfus " Die Kinder unseres Viertels". Das ist eine Empfehlung wert!
Und übrigens: in meinen Augen sind Assoziationen etwas sehr lebendiges!:)
"Atarnajuat" ist gut angekommen?! Super!
Ich sehe noch heute Atarnajuats schlimmsten Feind, wie er über dem Seetang steht, unter dem Atarnajuat versteckt liegt, und wie er auf ihn pinkelt. Oder wie der nackte A. über das Packeis flüchtet, ich kann nach vielen Jahren immer noch diese Szenen aufrufen und spüre die Spannung, die an vielen Stellen des Films aufgebaut wurden. Trotz der Wiedergabe einer Legende, es wirkte alles recht authentisch. LG lou-salome :)