Nagib Machfus
Die Kinder unseres Viertels
von Nagib Machfus
Der mit Nobelpreis und Morddrohung gleichermaßen bedachte Nagib Machfus hat sich immer zum Islam bekannt, aber jede Art von religiösem Fanatismus abgelehnt. " Die fundamentalistische Bewegung", sagte er in einem Interview schon vor der Verleihung des Nobelpreises, " ist deshalb so gefährlich, weil sie eine Phase der Krise auszunützen versucht, um zur Gewalttätigkeit und zum Bürgerkrieg aufzuwiegel ... Das Grundproblem für mich und viele ägyptische Intellektuelle ist die Frage der Demokratie. Solange es keine Demokratie gibt, oder wenn sie verschwindet, werden der Gewalt Tür und Tor geöffnet. Und zwar von beiden Seiten: vom Staat und von subversiven Elementen, die sich auf die Religion oder auf andere Ideologien beziehen. Und die Gewalt ist ein Teufelskreis ohne Ende."
Das genau ist das Thema des Romans " Die Kinder unseres Viertels". Machfus hatte sich fünf Jahre Zeit gelassen, um über den Verlauf der Menschheitsgeschichte nachzudenken, angeregt von seiner Tätigkeit im Ministerium für religiöse Stiftungen: War denn nicht die ganze Welt allen Menschen von Gott als Geschenk übergeben worden, damit sie gerecht verteilt wird? Was aber machte dann Revolutionen notwendig? Hatten die Menschen die Botschaft nicht verstanden?
Obige Textstelle habe ich aus dem Buch " Die Kinder unseres Viertels" von Nagib Machfus, Unionsverlag, 1995, Seite 567, dem Nachwort der Übersetzerin Doris Kilias entnommen.
Klappentext: Dort, wo die Wüste beginnt, steht das große Haus. Hinter großen Mauern verborgen wohnt hier der geheimnisvolle Gabalawi, der Stammvater des Viertels. Er leitet wie mit unsichtbarer Hand das Schicksal seiner Kinder und Kindeskinder. Wächter und Verwalter terrorisieren das Viertel in wiederkehrenden Wellen von Aufruhr und Unterdrückung ...
"Die Parabel von der ewigen Spirale der Gewalt, vom Segen der Demokratie und vom Fluch des Vergessens verpackt Machfus in action pur bis zur letzten Seite." Frankfurter Rundschau
Nagib Machfus war ein ägyptischer Schriftsteller und lebte von 1911 bis 2006. Er erhielt als erster arabischsprachiger Autor den Nobelpreis für Literatur 1988.
Die aktuellen Nachrichten aus Nordafrika, insbesondere die aus Ägypten der letzten Tage, riefen die Erinnerung an dieses sehr lesenswerte Buch hervor.

von Nagib Machfus
Der mit Nobelpreis und Morddrohung gleichermaßen bedachte Nagib Machfus hat sich immer zum Islam bekannt, aber jede Art von religiösem Fanatismus abgelehnt. " Die fundamentalistische Bewegung", sagte er in einem Interview schon vor der Verleihung des Nobelpreises, " ist deshalb so gefährlich, weil sie eine Phase der Krise auszunützen versucht, um zur Gewalttätigkeit und zum Bürgerkrieg aufzuwiegel ... Das Grundproblem für mich und viele ägyptische Intellektuelle ist die Frage der Demokratie. Solange es keine Demokratie gibt, oder wenn sie verschwindet, werden der Gewalt Tür und Tor geöffnet. Und zwar von beiden Seiten: vom Staat und von subversiven Elementen, die sich auf die Religion oder auf andere Ideologien beziehen. Und die Gewalt ist ein Teufelskreis ohne Ende."
Das genau ist das Thema des Romans " Die Kinder unseres Viertels". Machfus hatte sich fünf Jahre Zeit gelassen, um über den Verlauf der Menschheitsgeschichte nachzudenken, angeregt von seiner Tätigkeit im Ministerium für religiöse Stiftungen: War denn nicht die ganze Welt allen Menschen von Gott als Geschenk übergeben worden, damit sie gerecht verteilt wird? Was aber machte dann Revolutionen notwendig? Hatten die Menschen die Botschaft nicht verstanden?
Obige Textstelle habe ich aus dem Buch " Die Kinder unseres Viertels" von Nagib Machfus, Unionsverlag, 1995, Seite 567, dem Nachwort der Übersetzerin Doris Kilias entnommen.
Klappentext: Dort, wo die Wüste beginnt, steht das große Haus. Hinter großen Mauern verborgen wohnt hier der geheimnisvolle Gabalawi, der Stammvater des Viertels. Er leitet wie mit unsichtbarer Hand das Schicksal seiner Kinder und Kindeskinder. Wächter und Verwalter terrorisieren das Viertel in wiederkehrenden Wellen von Aufruhr und Unterdrückung ...
"Die Parabel von der ewigen Spirale der Gewalt, vom Segen der Demokratie und vom Fluch des Vergessens verpackt Machfus in action pur bis zur letzten Seite." Frankfurter Rundschau
Nagib Machfus war ein ägyptischer Schriftsteller und lebte von 1911 bis 2006. Er erhielt als erster arabischsprachiger Autor den Nobelpreis für Literatur 1988.
Die aktuellen Nachrichten aus Nordafrika, insbesondere die aus Ägypten der letzten Tage, riefen die Erinnerung an dieses sehr lesenswerte Buch hervor.

lou-salome - 12. Feb, 22:33