Hungerengel
Das Buch „Atemschaukel“ von Herta Müller stellt zwei Hauptdarsteller vor: Der erste Protagonist ist Leopold Auberg, ein Siebzehnjähriger, der 1945 in ein russiches Arbeitslager gebracht wird und ein 5 Jahre langes Martyrium überlebt.
Der zweite ( in meinen Augen ) sog. Protagonist ist der Hunger (-engel), der den Lagerinsassen Tag und Nacht, Jahr für Jahr ein Alb ist.
Ergreifend beschreibt Herta Müller mit Wortneuschöpfungen wie z.B. "Hautundknochenzeit, Hungerwort, Esswort, Hasoweh, Hungerengel, Eigenbrot und Wangenbrot" usw. das Hunger-und Arbeitsleben im Lager aus der Sicht von Leo. Es ist unglaublich, wie sensibel es Herta Müller versteht, ein entsetzliches Lagerdasein, mit einer bunten, schon fast poetischen Bildersprache zu beschreiben und den Leser dabei im grauen Matsch, im schwarzen Schnee, im Zement, in den verlausten Kleidern stehen lässt.
Wie der Dämon Hunger die Menschen in Hungerdelirien und -tod treibt, habe ich so intensiv nur noch bei Daniil Charms gelesen.
"Atemschaukel" ist ein Lese-Muss.
Der zweite ( in meinen Augen ) sog. Protagonist ist der Hunger (-engel), der den Lagerinsassen Tag und Nacht, Jahr für Jahr ein Alb ist.
Ergreifend beschreibt Herta Müller mit Wortneuschöpfungen wie z.B. "Hautundknochenzeit, Hungerwort, Esswort, Hasoweh, Hungerengel, Eigenbrot und Wangenbrot" usw. das Hunger-und Arbeitsleben im Lager aus der Sicht von Leo. Es ist unglaublich, wie sensibel es Herta Müller versteht, ein entsetzliches Lagerdasein, mit einer bunten, schon fast poetischen Bildersprache zu beschreiben und den Leser dabei im grauen Matsch, im schwarzen Schnee, im Zement, in den verlausten Kleidern stehen lässt.
Wie der Dämon Hunger die Menschen in Hungerdelirien und -tod treibt, habe ich so intensiv nur noch bei Daniil Charms gelesen.
"Atemschaukel" ist ein Lese-Muss.
lou-salome - 29. Sep, 23:59