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31
Aug
2010

Tschernobyl ist jetzt

Tschernobyl

„Tschernobyl ist jetzt“ schreibt der Journalist Frank A. Meyer auf Seite 82 der aktuellen Cicero-Ausgabe September 2010.
Und er wundert sich, zu Recht in meinen Augen, wie der „Berliner Tagesspiegel“ dem Beitrag „Brände von Tschernobyl – Der Mythos lebt“ einen solchen Titel geben kann.
„Sei Tschernobyl denn ein Mythos? Vielleicht eine Sage? Ein Märchen gar aus ferner Zeit?
Nein!
Tschernobyl ist das Gegenteil eines Mythos.
Tschernobyl ist jetzt.“ schreibt Frank A. Meyer.

Bei einer Laufzeitverlängerung der AKWs um acht Jahre hier in Deutschland geht es um Zusatzgewinne von 21 – 73 Milliarden Euro, bei einer Laufzeitverlängerung um 25 Jahre liegen die Zusatzgewinne bei 119 bis 233 Milliarden Euro ( lt. F. A. Meyer im o.g. Artikel).
Wundert man sich da noch weiter, wenn am 30. Juli 2010 die Stuttgarter Zeitung druckt: „ Die Laufzeitverlängerung für Atommeiler wird kommen, so viel steht fest. Kanzlerin Merkel hat sich am Sonntag für 10 bis 15 Jahre ausgesprochen.“ Oder am 31.08.2010, wieder in den Stuttgarter Nachrichten: „Der Atomausstieg rückt in weite Ferne“.
Ja, das glaube ich gerne. Verzicht auf Milliarden Euro? Mil - li – ar - den. 1 Milliarde sind 1000 Millionen. Ich weiß, das sie es wissen, aber ich muss es ausschreiben. Die Zahl ist so ungeheuerlich. Und davon nun 100 Milliarden oder 200 Milliarden. ( Daran kann man doch nur ersticken).

Meyer weist auf das Restrisiko hin. Das, welches jedem Atomkraftwerk anhaftet und nicht der Ölkatastrope oder einem Staudammbruch. Er zeigt auf:
„ Klassische Risiken führen, wenn sie eintreten, zu klassichen Katastrophen: zu Überschwemmungen, Verschmutzungen, Verheerungen, zu Hunderten, ja zu Tausenden Toten. Doch ist die klassische Katastrophe geschehen, ist sie vorbei: Es wird aufgeräumt und aufgebaut, bis die Schäden behoben sind.
Der GAU in einem Atomkraftwerk dagegen bedeutet: Katastrophe ohne Ende.
Tschernobyl geschah nicht am 26. April vor 24 Jahren, Tschernobyl geschieht immer noch, Tschernobyl wird in 24 Jahren noch geschehen, auch in 48 Jahren – über Gernerationen und Generationen hinweg.“


Und da wird von Mythos gesprochen?

Aus zeitlichen Gründen habe ich mich nur an dem obigen Artikel von Meyer aufgehalten. Man muss weiter hinterfragen nach den Folgeschäden in Hiroshima und Nagasaki, den Atombombenzündungen im Bikini-Atoll, den versunkenen Atom-U-Booten, usw., usf..

„Tschernobyl ist jetzt“
http://www.cicero.de/1839.php?ausgabe=09/2010
„Der Mythos lebt“
http://www.tagesspiegel.de/meinung/der-mythos-lebt/1901754.html
„Schlaf weiter“, flüstert Vladimir
http://www.cicero.de/97.php?ress_id=1&item=1076
„Mythos“
http://de.wikipedia.org/wiki/Mythos
„Bikinatoll“
http://de.wikipedia.org/wiki/Bikini-Atoll#Kernwaffentests
„Hiroshima und Nagasaki“
http://de.wikipedia.org/wiki/Atombombenabw%C3%BCrfe_auf_Hiroshima_und_Nagasaki

Blick vom Turm

Der Roman „Blick vom Turm“ von Immo Sennewald erschien im Salierverlag 2008.

Blick-vom-Turm

Zwölf Sätze lang fliegt der Leser auf der ersten Seite mit Gustav Horbel beschwingt durch die Lüfte, bevor ein klatschendes Lineal vor den Fingern Horbels ihn und den Leser aus einem Tagtraum reisst.
Und schon befindet man sich mittendrin im gesellschaftlichen Geschehen der DDR im Sommer 1968.
Der Autor Immo Sennewald entrollt auf 389 Seiten die Sommergeschichte eines verträumten Abiturienten. Mit Mutter und „Omma“ lebt dieser in der fiktiven thüringischen DDR-Ortschaft Lauterberg.
Mit Elementen eines Tagebuchromans gelingt Sennewald ein gelungenes Zusammenspiel mit Elementen aus Gesellschaftsportait, Charakterportrait, Lebensgeschichte und Jugenderinnerungen.
Der Leser spürt mit Hilfe der Tagebucheintragungen einer weit zurückliegenden Liebesgeschichte nach, die sich im Laufe der Erzählung zu einem Krimi entwickelt.

Hinzu kommen mehrere Nebenschauplätze, die ihren Vorhang zu einem kleinen Welttheater öffnen, das aus dieser Zeit ein ernstes und trauriges Stück DDR-Zeitgeschichte festhält.

Szenen, die ein Schmunzeln auslösen, manchmal sogar ein Lachen oder Schadenfreude beim Leser herrufen findet man aber auch, z.B. auf den Seiten 311 bis 312, in der ein wichtiger Freund von Gustav Horbel im Halbschlaf voller Panik an eine zurückliegende Nacht denkt, die ihn mit einer „monströsen Frauenfigur mit dem Damenbart“ zusammengeführt hatte. Da der Leser die Vorgeschichte des Freundes auf diesen Seiten schon kennt, kann Schadenfreude einfach nicht ausbleiben.

Einzig und allein empfand ich manch ausführlichen Tagebucheintrag zu langatmig, doch zum Verständnis der alten Liebesgeschichte gehören sie dazu.

Sennewald gelingt im „Blick vom Turm“ eine gelungene Orchestrierung. Das Zusammenspiel seiner gegensätzlichen Charaktere macht den Weg frei für eine einmalige Erzählung, die zwischen der beängstigenden Überwachung und Umklammerung der damaligen DDR - Bürger und den verträumten Wünschen eines Heranwachsenden schwankt.

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"Vielleicht war vor den Lippen schon das Flüstern da und ohne Bäume tanzte schon das Laub."Ossip Emiljewitsch Mandelstam

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Zuletzt aktualisiert: 26. Mai, 22:16

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