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21
Apr
2011

Schlägt die Nachtigall am Tag

Es ist mir lange nicht mehr so schwer gefallen, einen gelesenen Text zusammenzufassen, zu beschreiben. Dabei ist mein Leseeindruck von "Schlägt die Nachtigall am Tag" von Marion Tauschwitz ein sehr guter. Das liegt an den wunderschönen Beschreibungen und auch an der poetischen Virtuosität ihrer Worte. Allerdings wird die Novelle durch die Schwere des Inhalts beeinflusst.
Ich habe dieses Büchlein mit seinen 119 Seiten schon vor einigen Wochen gelesen und möchte heute meinen Entwurf zum Leseeindruck hier veröffentlichen. In der Hoffnung, ihm endlich in naher Zukunft auch eine Endfassung zu geben.

„Schlägt die Nachtigall am Tag“, eine Novelle von Marion Tauschwitz, liest man mit großer Anteilnahme. Grenzen zwischen Realität und Traum hebt die Autorin in ihrem 119 Seiten langem Werk immer wieder auf und nimmt den Leser mit auf eine manchmal beklemmende Reise.

Die Protagonistin, eine junge Frau, versucht nach dem plötzlichen Herztod ihres Ehemannes den Alltag mit ihren zwei kleinen Söhnen alleine zu bewältigen. Sie steckt plötzlich in einer Lebenskrise und anders als ihr Schwiegervater, der sich „in die Sachlichkeit von Zahlen und Zinsen“ flüchtet, weil „Schicksal hat man, das zeigt man nicht“ oder ihre Schwiegermutter, die sich „in starke Beruhigungsmittel hüllt und von diesem Vakuum für den Rest ihres Lebens nicht mehr freigegeben wurde“, pflastert sie sich den Weg in den ersten Tagen nach der Todesnachricht mit Gedichtsfragmenten und mit den Volksweisheiten ihrer längst verstorbenen Großmutter, wie dieses zum Beispiel: „Neues Gutes beginnt, wenn's Alte zerinnt.“

Das neue Gute braucht allerdings einige Zeit. Die junge Witwe visualisiert in ihren Träumen das, was sie im Innersten bewegt. Und wie eine Schablone legen sich Traum und Realität übereinander. Geschickt versteht es die Autorin, den Leser für einige Zeit in die Irre zu führen, soweit sogar, dass man meint, der Verstorbene sei von den Toten auferstanden. Ab Kapitel 8 versteht man den Aphorismus vom Klappentext: „Paß auf, was Du Dir wünscht. Es könnte in Erfüllung gehen.“
Der „von den Toten Auferstandene“ ist jedoch nicht der Mann, mit dem sie viele Jahre zusammen verbrachte hatte. Dieser entpuppt sich nämlich als ein Querulant, ein Streitsüchtiger, ein Gefühlloser.
Gerade rechtzeitig kommt ihr eine Volksweisinheit der Großmutter in den Sinn „Sehnender Blick zurück zerstört das Zukunftsglück“ und ein letzter verbaler Schlagabtausch auf einer Hotelterasse wird ihr Befreiungsschlag sein.

Marion Tauschwitz macht mit ihrer Novelle Mut. Sie zeigt auf, dass es sehr wohl möglich ist, trotz Verlust eines geliebten Partners, im Leben weiterhin Engagement zu zeigen und Ziele zu haben. Auch wenn für die Protagonistin immer wieder ein unerquicklicher Nebelwind aus Albträumen den Alltag aus der Bahn zu werfen droht.
Die Witwe überwindet die Krise und wächst über sie hinaus. Hoffnung ist Macht! Was will man als LeserIn mehr?

Schlagworte: Tod - Krise - Traum - Mut - Hoffnung - Stärke - Wunsch - Wirklichkeit - Bewältigung
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"Vielleicht war vor den Lippen schon das Flüstern da und ohne Bäume tanzte schon das Laub."Ossip Emiljewitsch Mandelstam

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