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Die Elenden von Łódź

12
Mai
2012

Gestorben wird später

oder "Das Prinzip Hoffnung"

Dieses Buch erscheint im Herbst 2012 im Verlag André Thiele. Ich stelle meine Rezension zu diesem Roman vom 21.08.2010 erneut auf die Titelseite

http://vat-mainz.de/images/zengeler-gestorben-wird-spaeter.jpg

Gedanken zu „ Gestorben wird später“ von Hans Zengeler
Mit zweihundertundacht Seiten erschien o.g. Roman von Hans Zengeler 2009.


„ Es war klar, dass es auf eine Kathastrophe hinausläuft.“ So beginnt die Erzählung, an dessen Anfang der Protagonist Josef Bloch plötzlich rasende Angst vor dem Alter und vor Krankheiten hat. Fast panikartige Angstattacken, gekennzeichnet durch Herzrasen, Schweißausbrüche, anfallsartige Müdigkeiten, Unausgeglichenheit, gedankliche Abwesenheit und sozialem Rückzug lassen den Leser sehr nah an das Gefühlsleben des Josef Bloch heran. Durch den Tod zwei sehr enger Freunde und schweren Krankheiten von Menschen im Umfeld des Protagonisten und seiner Frau Ira fällt Bloch in ein seelisches Tief. Er sieht sich genötigt sein Testament aufzusetzen.

Bloch ist Hausmann, neunundfünfzig Jahre alt. Seine Frau Ira, mit der er standesamtlich nicht verheiratet ist, verdient deren Lebensunterhalt als Illustratorin. Während sie seine anstehende Kropfoperation als notwendige Nebensache ansieht, zumindest lässt sie andere Gefühle zu diesem Thema nicht offen zu, versinkt Bloch in Ängsten vor der anstehenden Operation, malt sich alle möglichen Komplikationen aus und deutet jede Abweichung vom Alltag als schlechtes Omen auf seine Zukunft. Zengeler versteht es geschickt, die Symptome einer Hyperthyreose mit den Symptomen panikartigen Angstzuständen auf Linie zu bringen. So weiß ich als LeserIn nie ganz genau, sind das nun physische oder psychische Krankheitszeichen oder „einfach nur“ überzogene Gefühle.

Leicht macht es der Autor dem Leser mit Bloch nicht. Es ist ein Schwanken zwischen absoluter Sympathie und dem energischem Zurufen wollen, endlich mit dem Zaudern aufzuhören.
Josef ist auf der Suche nach sich selbst, betrachtet sich auf Seite 11 als Nullnummer mit Nullsummenbilanz. Aber zum Glück gibt es Ira. In Gesprächen wie diesen z.B. auf Seite 12: „ Ich verliere nicht gerne die Orientierung, sagte er.“ antwortete sie daraufhin: „Was ein Fehler ist, denn manchmal muss man die Orientierung verlieren, sonst erlebt man nichts mehr.“ Oder: „Wichtig ist nicht, wohin man geht, sondern das Erleben auf dem einmal gewählten Weg.“ ( S. 13). Solche Sätze tauchen immer wieder auf und Bloch enträtselt immer mehr sein Menschsein, sein Menschdasein.

Josef Bloch – Ernst Bloch.
Die gleichen Nachnamen legen eine Spur, der man detektivisch folgt:

"Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wohin gehen wir? War erwarten wir? Was erwartet uns? Viele fühlen sich nur als verwirrt. Der Boden wankt, sie wissen nicht warum und von was. Dieser ihr Zustand ist Angst, wird er bestimmter, so ist er Furcht. Einmal zog einer weit hinaus, das Fürchten zu lernen. Das gelang in der eben vergangenen Zeit leichter und näher, diese Kunst ward entsetzlich beherrscht. Doch nun wird, die Urheber der abgerechnet, ein uns gemäßeres Gefühl fällig. Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen."
Ernst Bloch in seinem Vorwort zu "Das Prinzip Hoffnung"

Hans Zengeler rollt eine Odyssee auf. Eine abenteuerliche Seelenfahrt, durch die Bloch prä- und postoperativ mit seinen Emotionen von Flaute bis Windstärke neun schippert, im Schlepptau seinen Sohn Marc, seine Ehrenkinder und Ehrenenkelkinder, seine zwei verstorbenen Freunde und allen voran Ira.
Am Ende des Romans hat man auch seine Patchworkfamilie kennengelernt und weiß endlich, wie es gesundheitlich um Bloch steht.
Besonders schön an diesem Roman ist, nach dem Hoffnungsprinzip, die wunderbare Liebeserklärung, die Josef Bloch seiner Ira auf über zweihundert Seiten macht.

Homepage des Autors: http://www.zengeler.de

12.05.2012:
Aus aktuellem Anlass füge ich eine Vorschau auf alle Bücher des VAT Verlag Andre Thiele ein. Auf Seite 10 wird die überarbeitete Neuauflage des Romans "Gestorben wird später" vorgestellt.


http://issuu.com/vatverlagandrethiele/docs/vat_herbstprogramm_2012?mode=window&backgroundColor=%23222222
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lou salome

"Vielleicht war vor den Lippen schon das Flüstern da und ohne Bäume tanzte schon das Laub."Ossip Emiljewitsch Mandelstam

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Zuletzt aktualisiert: 26. Mai, 22:16

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