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5
Mrz
2010

Das Schweigen der Angela Merkel

Habe gestern abend noch in der neuen Cicero-Ausgabe gestöbert und gelesen.
Einen kleinen Ausschnitt von M. Naumanns Kommentar muss ich unbedingt festhalten, da die Ausgabe irgendwann ganz unten im Cicerostapel liegt.

Kommentar von Michael Naumann, Cicero-Ausgabe März 2010, S. 9
Zitat:

„ ...

Was für eine bizarre, seit 1945 einmalige Situation: Bundeswehrsoldaten geraten in einen veritablen Bürgerkrieg, töten und werden getötet – doch die Bundeskanzlerin überlässt ihren umstrittensten Ministern die Interpretation deutscher Sicherheitspolitik. Im Schmetterton erklärt der Dekadenz-Theoretiker Guido Westerwelle, Deutschland würde eine „neue Strategie“ am Hindukusch verfolgen. Es ist aber Amerikas Strategie, und sie reagiert auch auf deutsche Versäumnisse, nicht mehr. Womöglich wird die Kanzlerin in einer Talkshow der Nation erklären, worum es in Afghanistan eigentlich geht.

...

Wir hören das längste Pausenzeichen einer frisch gewählten Regierung in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Langsam drängt sich der Verdacht auf, dass Angela Merkel den Menschen nichts zu sagen hat."
Gregor Keuschnig - 5. Mär, 09:21

Dieses Schweigen ist tatsächlich merkwürdig. Wobei es ja ein beredtes Schweigen ist, d. h. eher ein Nichtssagen im Reden.

Merkel hat sich in der Koalition mit der SPD sichtbar wohler gefühlt, weil die SPD viel pragmatischer war als die FDP. Außerdem war sie dort nicht gezwungen, die große "Führerin" zu sein; beide Parteien (CDU/CSU als eine genommen) waren fast gleichwertig. Jetzt gibt es ein Gefälle - und damit scheint sie überfordert. Sie ist nicht nur keine Ideologin, sondern auch keine Programmatikerin. Kohl hatte wenigstens zwei, drei Schönwetterthemen (den Rest hat er von 1994-98 auch ausgesessen). Merkel hat nichts. Ich fürchte, man hat ihre politische Kraft überschätzt. Nur ihr Machtinstinkt funktioniert noch.

lou-salome - 5. Mär, 10:24

... eher ein Nichtssagen im Reden ...
Das ist es wohl!
Aber damit leider: Freifahrt für "die Westerwellen", ich hoffe, wir bleiben vom Tsunami verschont.

Ich habe das so beobachtet, Steinmeier und Merkel waren ein sich respektierendes "Politikerehepaar", leider auch immer wieder etwas zu leise, jedoch auf anderer Ebene; sie haben sich die Bälle wie beim ruhigen Ping-Pong-Match zugespielt.
Westerwelle hat seine eigenen alleinigen Spielregeln ( der Vergleich zu Lafontaine, den ich kürzlich las, hat wirklich Ähnlichkeiten), mit diesen bombadiert er seine Partner, Teamarbeit - was ist denn das? Seit seinem Big-Brother-Container-Einsatz schaffe ich es nicht mehr, ihn ernst zu nehmen.
Gregor Keuschnig - 5. Mär, 12:35

Naja, dieses Einprügeln auf Westerwelle ist sicherlich reizvoll und man muß seine Wortwahl kritisieren, aber es ist mir im Ganzen ein bisschen zu einfach. Westerwelle sieht sich als politischer Arm einer durch Sloterdijk angestossenen Debatte (deren Intention er leicht mißverstanden zu haben scheint): Wie erringt man die bleibende Zustimmung der Mittelschicht zum Sozialstaat? Die "Revolution der gebenden Hand" ist ja nicht so ganz ehrenrührig. Zweifellos sind Westerwelles Stammtischparolen (Schnee schippen) Blödsinn, aber die Frage, wie der Sozialstaat für die tatsächlich Bedürftigen erhalten bleibt, ist nicht abwegig. Ich hätte zwar eher mal was zur Frühverrentung von ihm gehört (auf Kosten des Sozialstaats entsorgen Unternehmen ihre zu teuer gewordenen 50+ Mitarbeiter), aber da hat er natürlich seine Grenzen, der Guido.

Erwähnen will ich auch noch, dass er durchaus Verdienste hat. Eines fällt mir sofort ein: Er hat mit Merkel damals dafür gesorgt, dass Schäuble nicht Bundespräsident wird. Zwar kam dann Köhler, aber der ist mit seinem Teddybärcharme immer noch besser als Schäuble.
lou-salome - 5. Mär, 20:53

Oh ja, Westerwelle muss einen breiten Rücken haben. Und den hat er anscheinend und vor allem Durchhaltevermögen.
(Haben Sie meinen Ping-Pong-Vergleich als Einprügeln verstanden? Ich bin überhaupt kein Politprofi, Interessierte ja, aber Polemik, Stammtischparolen meinerseits o.ä. liegen mir sehr fern!)
Ihre Antwort und Gedanken zu meinem obigen Text kann ich nachvollziehen und auch zustimmen, nur was mir überhaupt nicht an Personen wie GW gefällt, ist diese Eine-Person-Show und den absolut alleinigen Machtanspruch. Gibt es irgendwelche Personen in seiner Partei, die seit 2001 ihm den Parteivorsitz streitig machen? Um ihn herum "höre" ich Stille.
Und was die "Big-Brother"-Geschichte anbelangt, ich bin mir sicher, heute würde er diesen Container-Besuch nicht mehr machen ( um eine kleine Lanze für ihn zu brechen).

Vielen Dank für den Sloterdijk-Link! Komme am Wochenende dazu, ihn zu lesen, bin gespannt auf den Inhalt.
Teddybärcharme - was für ein schönes Wort! Das passt absolut.

Leider kann ich Ihren Beitrag erst jetzt beantworten, bin erst seit kurzem von der Arbeit zurück.
Gregor Keuschnig - 8. Mär, 11:14

Westerwelle hat alle anderen ausgeschaltet. Möllemann zum Beispiel, den er lange gewähren liess, aber im entscheidenen Moment von ihm abrückte. Oder auch Gerhard, der "abgeschoben" wurde. Den links- bzw. sozial-liberalen Flügel stutzte er noch, als Kohl regierte. Westerwelle ist das, was man machtbewusst nennt. Diese Leute halten sich unter Umständen lange an der Macht, sorgen aber auch dafür, dass nichts adäquates nachkommt, weil sie jeden potentiellen Rivalen verbeissen.

Hinter dem Spaß-Guido lauterte imemr der Macht-Guido.
lou-salome - 8. Mär, 15:23

Der Mensch braucht in Wirklichkeit nur drei Arschin Erde

Der Sloterdijk-Artikel löste bei mir fast ein Gedankendrehen aus, da er übervoll mit Informationen ist und zudem ein gewisses Maß an Kenntnissen voraussetzt.
U.a. saßen meine Gedanken in einem Kettenkarussell und mit dabei waren, bzw. sind immer noch, denn der Artikel spökert weiterhin im Kopf herum, die BUND- Studie zu Umwelt-und Arbeitsplatzeffekten von (Agrar-) Subventionen: „Müller-Milch melkt Steuerzahler“, 2005, oder die Erzählung von Leo N. Tolstoj „ Braucht der Mensch viel Erde?“ oder meine Sorge um die Zukunft meiner/unserer Kinder.
Anbei habe ich Ihnen die zwei Links kopiert.

http://www.wer-profitiert.de/de/beispiele/muellermilch_steuerzahler.pdf

http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=2888&kapitel=1#gb_found

Und kurz zum Thema „One-Man-Show“ angemerkt: In der hiesigen Lokalpolitik beobachte ich seit Jahren, wenn eine Position erreicht ist, sei es lokalpolitisch oder im kulturellen Bereich, der/die sog. Lokalmatador/in lässt niemand anderes neben sich agieren.
-> Es ist im Kleinen wie im Großen :( .

lou-salome - 10. Mär, 14:56

"Der ewige Guido"

Weiterhin Stille um Frau Merkel.
Zur Verbalattacke ihres Stellvertreters ließ sie eine stellvertretende Regierungssprecherin erklären ( Westerwelles Wortwahl in Sachen Hartz IV): sie mache sich Westerwelles Wortwahl in Sachen Hartz IV >>nicht zu eigen<<. Dies kommt einer Höchststrafe gleich; vgl. eingefügten Link der Stuttgarter Nachrichten vom 10.03.2010.

Die Schlagzeilen zum Rollenkonflikt unseres Außenministers gehen weiter und sogar aus dem fernen Buenes Aires sieht er sich genötigt, Vorwürfe zurückzuweisen, die ihn begleitende Wirtschaftsdelegation sei dabei, weil sie an die FDP gespendet hätten.

Der Politikwissenschaftler Ulrich Sarcinelli stellt die Frage, ob "es je eine Koalition im Bund gab, die nach wenigen Monaten schon derart zerrüttet war?" und er macht dafür vor allem die Westerwelle-FDP verantwortlich. Und weiter: " Westerwelle hat etwas Überdrehtes, Lautes und Schrilles. Möllemann lässt grüßen. Er wirkt immer leicht unecht. Man fragt sich stets: Ist das jetzt ernst gemeint oder wieder nur schrille Kampagne?"

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stuttgarter_nachrichten.html/id/0b38dd39-5b1b-48c6-aa81-f9910208c9ea

Und noch ein interessanter Spiegelartikel zum "ewigen Guido" aus dem Jahr 2003, ein paar Monate nach dem Freitod von J. Möllemann.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-29341598.html

Ulrich Scarinelli: http://www.uni-koblenz-landau.de/unikold

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"Vielleicht war vor den Lippen schon das Flüstern da und ohne Bäume tanzte schon das Laub."Ossip Emiljewitsch Mandelstam

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