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6
Dez
2010

Zur falschen Zeit

„Zur falschen Zeit“ ist ein Roman des Schriftstellers Alain Claude Sulzer.
Es erschien 2010 im Galiani Verlag Berlin und erzählt auf 229 Seiten die vielschichtige und komplexe Geschichte einer Vatersuche, des Erwachsen werdens, um Homosexualität und um Normalität.

Sulzer

Ein 17-jähriger junger Erwachsener begibt sich auf Spurensuche, um Informationen über seinen früh verstorbenen Vater zu bekommen, die er von seiner Mutter nicht erhält. Ein Photo des Vaters, das seit siebzehn Jahren unbeachtet im Bücherregal steht, weckt die Aufmerksamkeit des Jungen. Auf der Rückseite dieses Portraits entdeckt er den Stempel eines Fotografen aus Paris. Und zu diesem macht er sich heimlich auf den Weg, um in Erfahrung zu bringen, was mit seinem Vater damals geschah.
In Paris angekommen, sucht der Sohn den ehemaligen Freund seines Vaters auf. Es ist der Fotograf, der ihm auch weiterhelfen wird. Zuerst gibt er dem Sohn die Armbanduhr zurück, die dieser auf dem Bild seines Vaters entdeckt hatte. Einen Tag später lässt er ihm alte Postkarten zukommen, die der Vater Emil seinem Freund aus einer Nervenklinik geschrieben hatte.
Der Leser erahnt langsam, dass die kurze Lebensgeschichte des Vaters über eine Liebe erzählt, die damals ( in dem Roman werden die 50iger Jahre in der Schweiz beschrieben) so nicht gelebt werden konnte.
Der Wunsch, eine bürgerliche Existenz als Lehrer und als verheirater Ehemann, zu leben, erfüllt sich nur kurz. Emil lernt an der Schule, an der er unterrichtet, einen Lehramtskandidaten, einen sogenannten Seminaristen, kennen und lieben. Und ab diesem Zeitpunkt stellt er für sich fest: „ ... er hatte sich in die falsche Richtung begeben, als er den richtigen Weg einschlug “.

Engstirnigkeit und Intoleranz der Gesellschaft werden zu seinem Verhängnis. Sulzer entfaltet mit „großer Dezenz und dennoch mit der Wucht einer griechischen Tragödie in seinem Roman die Geschichte eines Mannes, der an sich selbst und an den Zeitumständen, in denen er lebt, scheitert.“ ( siehe Klappentext)

Alain Claude Sulzer ist es erneut gelungen ( nach „Privatstunden“), ein wunderbares Buch über eine unstatthafte Liebe zu schreiben. Der Titel des Romans „ Zur falschen Zeit“ trifft den Kern der Erzählung genau.
Der Schluß ist vergleichbar mit dem 4. Akt der Oper „Andrea Chénier“ von Umberto Giordano. Emil und Sebastian hörten Auszüge aus dieser Oper, als sie ihrem Leben ein Ende setzten.

„Im Gefängnis von St. Lazarre verbringt Chénier seine letzten Stunden, wo er seinem Freund Roucher seine letzten Verse vorträgt. Madeleine fasst derweil den Entschluss, mit dem Mann, den sie liebt, zu sterben. Sie besticht den Gefängniswärter und besteigt an Stelle einer verurteilten Deliquentin zusammen mit Chénier den Karren, der sie zum Schafott bringt. Die beiden Liebenden sind glücklich, gemeinsam in den Tod zu gehen. Gérard versucht, eine Begnadigung zu erwirken, doch es ist zu spät. Madeleine und Andrea sind im Tode vereint.“
(aus Wikipedia)

jbs

Andrea Chénier: Del Monaco
http://www.youtube.com/watch?v=FUZaAOK6ggg

6.12.2010: Kleine Textkorrektur im Schlußsatz.
Erneuter Nachtrag: Da sich im Internet schon einige sehr gute Buchbesprechungen und Rezensionen zum obigen Roman finden lassen, habe ich sehr sparsam ausgeführt.
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"Vielleicht war vor den Lippen schon das Flüstern da und ohne Bäume tanzte schon das Laub."Ossip Emiljewitsch Mandelstam

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Zuletzt aktualisiert: 26. Mai, 22:16

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