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23
Jul
2011

Vom Geld

Vom Geld


Ich will dich nicht zur Arbeit verfuehren.
Der Mensch ist zur Arbeit nicht gemacht.
Aber das Geld, um das sollst du dich ruehren!
Das Geld ist gut. Auf das Geld gib acht!

Die Menschen fangen einander mit Schlingen.
Gross ist die Boesheit der Welt.
Darum sollst du dir Geld erringen
Denn groesser ist ihre Liebe zum Geld.

Hast du Geld, haengen alle an dir wie Zecken:
Wir kennen dich wie das Sonnenlicht.
Ohne Geld muessen dich deine Kinder verstecken
Und muessen sagen, sie kennen dich nicht.

Hast du Geld, musst du dich nicht beugen!
Ohne Geld erwirbst du keinen Ruhm.
Das Geld stellt dir die grossen Zeugen.
Geld ist Wahrheit. Geld ist Heldentum.

Was dein Weib dir sagt, das sollst du ihr glauben.
Aber komme nicht ohne Geld zu ihr:
Ohne Geld wirst du sie um deiner berauben
Ohne Geld bleibt bei dir nur das unvernuenftige Tier.

Dem Geld erweisen die Menschen Ehren.
Das Geld wird ueber Gott gestellt.
Willst du deinem Feind die Ruhe im Grab verwehren
Schreibe auf seinen Stein: Hier ruht Geld.

Berthold Brecht


"Geld" von MISUK
TON: http://vimeo.com/25699396

29
Jun
2011

Skizze I

Schließlich wurde es dunkel.
Und durch die verlassenen Strassen schlängelte sich eine Bö. Staksige Straßenlaternen schaukelten mit ihren elektrischen Köpfen. Nickten hin und her. Erste Regentropfen fielen laut auf Dächer, vermehrten sich, trommelten alsbald stakkato, um anschließend in einen Trommelwirbel überzugehen. Der Wind wurde stärker. Pfiff. Wasser rauschte über Dachpfannen, schwappte in die Regenrinne, um von dort ins Fallrohr zu schießen. Schmatzend füllten sich Zisternen. Am Bordstein befand sich reger Reiseverkehr. Eine blaue Zigarettenschachtel. Ein Schnuller. Ein leeres Kuvert. Drehend wurden die Reisenden in die Ritzen des Kanaldeckels gespült



jbs 2oooelf

Eine etwas ausgeschmückte Beobachtung, die ich während eines heftigen Regens gemacht hatte. Man könnte daraus eventuell eine kleine Erzählung bauen...

Da die Verwaltungsfunktionen hier auf diesem Blog seit einiger Zeit massiv eingeschränkt sind, kann ich leider wieder kein Bild posten. Aber eine Musik lasse ich zurück.

Die Countertenöre Klaus Nomi und Franco Fagioli, die ich großartig finde, mit:

http://www.youtube.com/watch?v=yuSrsGzhD9U

http://www.youtube.com/watch?v=Ub4D_yPnf8w

Das ist natürlich ein Kontrastprogramm zu obigen Gedankensplitter. Ich weiß :-)))

13
Jun
2011

johannisnacht

johannisnacht

feuersonnenrad
knistert
züngelt
leckt
über stoppelfelder
tanzen
bloße Füße
leicht
weißen tauben
gleich
feuerblüten
lösen fibeln
im wind

johannisbeeren
reifen
platzen

kometen im fall
blühen auf
süßen lippen

jbs 2oooelf

5
Jun
2011

haiku 55

haiku

grasharfen im wind
dürre halme wispern zart
sommernachtsträume

jbs 2oooelf

30
Mai
2011

Speiseeis

»Speiseeis!« Sonne. Ein luftger Bisquit.
Durchsichtiges Glas mit eisigem Wasser.
Die Welt schokoladet in rosiger Früh,
Zu milchigen Alpen das Träumen entflieht.

Doch dann klirrt der Löffel, ein bittender Blick,
Um im Gesprächskreis bei staubgen Akazien
Beseelt zu empfangen von Eiscafé-Grazien
Im schmelzenden Schälchen gefrorenes Glück …

Die Freundin der Drehorgel zeigt sich hier nun,
Das bunte Zeltdach des Eisvagabunden –
Aufmerksam giert ein kleiner Junge,
Wie's Wunder der Kühle füllt diese Truhn.

Die Götter – sie sehen nicht, was er sich greift:
Diamantene Pflaumen, Waffeln mit Füllung?
Doch schnell verschwindet bestreußelt, im Stillen,
Glitzernd im Sonnenlicht, göttliches Eis.

Ossip E. Mandelstam 1914

Quelle: http://home.arcor.de/berick/illeguan/mandel2.htm

Urlaubserinnerungen ... heute. Gestern. Oder vorgestern. Auf jeden Fall im Jetzt.
2011

28
Mai
2011

haiku 54

murmeltier-haiku

marmotas im pulk
auf firnschnee pfeifen pelze
beltaine tanzt im grün

jbs 2011

21
Apr
2011

Schlägt die Nachtigall am Tag

Es ist mir lange nicht mehr so schwer gefallen, einen gelesenen Text zusammenzufassen, zu beschreiben. Dabei ist mein Leseeindruck von "Schlägt die Nachtigall am Tag" von Marion Tauschwitz ein sehr guter. Das liegt an den wunderschönen Beschreibungen und auch an der poetischen Virtuosität ihrer Worte. Allerdings wird die Novelle durch die Schwere des Inhalts beeinflusst.
Ich habe dieses Büchlein mit seinen 119 Seiten schon vor einigen Wochen gelesen und möchte heute meinen Entwurf zum Leseeindruck hier veröffentlichen. In der Hoffnung, ihm endlich in naher Zukunft auch eine Endfassung zu geben.

„Schlägt die Nachtigall am Tag“, eine Novelle von Marion Tauschwitz, liest man mit großer Anteilnahme. Grenzen zwischen Realität und Traum hebt die Autorin in ihrem 119 Seiten langem Werk immer wieder auf und nimmt den Leser mit auf eine manchmal beklemmende Reise.

Die Protagonistin, eine junge Frau, versucht nach dem plötzlichen Herztod ihres Ehemannes den Alltag mit ihren zwei kleinen Söhnen alleine zu bewältigen. Sie steckt plötzlich in einer Lebenskrise und anders als ihr Schwiegervater, der sich „in die Sachlichkeit von Zahlen und Zinsen“ flüchtet, weil „Schicksal hat man, das zeigt man nicht“ oder ihre Schwiegermutter, die sich „in starke Beruhigungsmittel hüllt und von diesem Vakuum für den Rest ihres Lebens nicht mehr freigegeben wurde“, pflastert sie sich den Weg in den ersten Tagen nach der Todesnachricht mit Gedichtsfragmenten und mit den Volksweisheiten ihrer längst verstorbenen Großmutter, wie dieses zum Beispiel: „Neues Gutes beginnt, wenn's Alte zerinnt.“

Das neue Gute braucht allerdings einige Zeit. Die junge Witwe visualisiert in ihren Träumen das, was sie im Innersten bewegt. Und wie eine Schablone legen sich Traum und Realität übereinander. Geschickt versteht es die Autorin, den Leser für einige Zeit in die Irre zu führen, soweit sogar, dass man meint, der Verstorbene sei von den Toten auferstanden. Ab Kapitel 8 versteht man den Aphorismus vom Klappentext: „Paß auf, was Du Dir wünscht. Es könnte in Erfüllung gehen.“
Der „von den Toten Auferstandene“ ist jedoch nicht der Mann, mit dem sie viele Jahre zusammen verbrachte hatte. Dieser entpuppt sich nämlich als ein Querulant, ein Streitsüchtiger, ein Gefühlloser.
Gerade rechtzeitig kommt ihr eine Volksweisinheit der Großmutter in den Sinn „Sehnender Blick zurück zerstört das Zukunftsglück“ und ein letzter verbaler Schlagabtausch auf einer Hotelterasse wird ihr Befreiungsschlag sein.

Marion Tauschwitz macht mit ihrer Novelle Mut. Sie zeigt auf, dass es sehr wohl möglich ist, trotz Verlust eines geliebten Partners, im Leben weiterhin Engagement zu zeigen und Ziele zu haben. Auch wenn für die Protagonistin immer wieder ein unerquicklicher Nebelwind aus Albträumen den Alltag aus der Bahn zu werfen droht.
Die Witwe überwindet die Krise und wächst über sie hinaus. Hoffnung ist Macht! Was will man als LeserIn mehr?

Schlagworte: Tod - Krise - Traum - Mut - Hoffnung - Stärke - Wunsch - Wirklichkeit - Bewältigung

16
Apr
2011

Sternschnuppen

Sternschnuppen

Als ein seliger Vagant
Zieh ich in der Sterne Horden,
Streu von meines Schiffes Borden
Goldne Körner in das Land.

Wo ein Mädchen hellen Blicks
Eines Strahles Bahn ergattert,
Fühlt sie leuchtenden Geschicks,
Wie ihr Wunsch zum Stern entflattert. -

Süßer Vogel, halte still,
Komm in meine Sternkajüte,
Sag, was deine süße lütte
Herrin Gutes von mir will...

Klabund

HEUTE NACHT: Sternschnuppenevent am Himmel!!!
passend dazu
Lüül & Band : Verliebt in du

http://www.youtube.com/watch?v=-GC9isT_uNU&feature=related
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lou salome

"Vielleicht war vor den Lippen schon das Flüstern da und ohne Bäume tanzte schon das Laub."Ossip Emiljewitsch Mandelstam

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Zuletzt aktualisiert: 26. Mai, 22:16

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