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Die Elenden von Łódź

24
Feb
2010

Klangvirtuosen

Unmöglich, bei dieser Musik wieder arbeiten zu gehen.
Einmaliger Jan Gabarek am Saxophon, Anouar Brahem an der Oud und Manu Katché am Schlagzeug.

http://www.youtube.com/watch?v=TkfI81QhgXc

oud

22
Feb
2010

21
Feb
2010

Versuche es ...

Wolfgang Borchert (1921 - 1947)

Stell Dich mitten in den Regen,
glaube an den Tropfensegen,
spinn Dich in dies Rauschen ein
und versuche, gut zu sein!

Stell Dich mitten in den Wind,
glaub an ihn und sei ein Kind -
laß den Sturm in Dich hinein
und versuche, gut zu sein!

Stell Dich mitten in das Feuer -
liebe dieses Ungeheuer
in des Herzens rotem Wein
und versuche, gut zu sein!

~~~~~~

Budapest-10-09-058
jbs

Schiller-Sehnsucht

http://www.youtube.com/watch?v=J9KWLTjjRts&NR=1

Rühmkorfs Darstellung zu Wolfgang Borchert

aus: Wolfgang Borchert in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten – Dargestellt von Peter Rühmkorf
Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, 1961

Zelle 9 ( Seite 63 )

Wieweit Borcherts Kriegsgeschichten auf Erlebnisse zurückgehen und realen Situationen entsprechen, ist heute nicht mehr genau auszumachen. Borchert ging überhaupt sparsam mit der Kundgabe seiner Erinnerungen um. Weniger als andere neigte er zum Berichten von Einzelheiten, Episoden, Geschehnissen, und auch seine Briefe aus dem Feld machen einen eher wortkargen als aufgeschlossenen Eindruck; wortkarg zumindest, was Kriegs-und Erlebnisschilderungen angeht. Dennoch ist zu vermuten, daß die heimliche Faktizität viel umfassender ist, als es die vergleichsweise knapp geschneiderten Kurz-und Kunstprosen auf den ersten Blick bestätigen möchten. Natürlich meint das nicht, daß hier etwas nach dem leben erzählt sei und dem Tatsachenbericht gleichkäme, wohl aber, daß bei aller Verschachtelung und Zusammenziehung reale und biographische Inhalte und spezifische Wirklichkeits-Vorlagen bestehen. Ein besonders schönes Beispiel für die Umsetzung von Erlebnisbruchstücken bietet gerade eine Geschichte, die einen rein imaginären Eindruck macht, und deren Hauch von Handlung fast im Irrealen angesiedelt zu sein scheint. Diese Geschichte, die den Titel >>Jesus macht nicht mehr mit<< trägt, berichtet von einer Gruppe Soldaten, die zum Aussprengen von Gräbern abkommandiert ist. Einer von den Leuten, eine leidig-komische Figur, als unfreiwilliger Spaßvogel ausersehen und als >>Jesus<< verfrozzelt, muss sich dabei in die ausgesprengten Mulden legen, um die nötige Tiefe und Länge zu erproben.

... hier spare ich mir das Einfügen des Textes der Kurzgeschichte, da er an anderer Stelle nachgelesen werden kann ...
weiter mit Rühmkorfs Text:

Würde dieser geschilderte Fall strikt einer realen Gegebenheit entsprechen, so würde man sich zwar über die sonderbare Wirklichkeit verwundern, aber doch gut und gern auf die eingehende Analyse verzichten können. Nun sind aber zufällig einige Tatsachen aus Borcherts Kriegszeit überliefert worden, die das Verhältnis von Erlebnisinhalt und künstlerischer Umsetzung in einem ganz anderen Lichte erscheinen lassen. Die geradezu ein Blitzlicht auf eine künstlerische Verfahrensweise werfen, die mit Erfindung so wenig zu tun hat wie mit Freilichtmalerei und die am ehesten als schöpferisches Zusammenziehen zu bezeichnen wäre, da sie völlig disparate Erlebnisfolien zur Deckung bringt. Als erstes und wenig besonderes Faktum ist belegt, daß Borchert einmal zum Gräberausmessen bestimmt wurde. Ein zweites wäre, daß die Mutter den mit einem Bart aus dem Krieg heimgekehrten Sohn scherzhaft mit dem Namen Jesus belegte. Ein drittes und viertes mischt sich aber dann zu einem nicht ganz leicht zu entschlüssenden Konglomerat. Wo, so fragt man sich, spielte im Leben Borcherts der Begriff Desertion eine Rolle, und was meint schließlich der so demonstrativ in die Bildmitte gerückte Mittelfinger? Erst die genauere Erforschung von Borcherts erstem Gefängnisaufenthalt vermochte den mysteriösen Fingerzeig und diese Desertion ins Irreale zu enträtseln. Demnach wurde Borchert im Sommer 1942 unter der Anklage vor Gericht gestellt, er habe sich der Wehrpflicht durch Selbstverstümmelung entziehen wollen. Haken wir aber nach diesem andeutenden Vorgriff noch einmal zurück und folgen dem Geschehnisverlauf seit Borcherts Verwundung im Winter 1941/42.


Hier werde ich aufhören zu zitieren. Rühmkorf berichtet über einen Zweikampf zwischen dem Soldaten Borchert und einem sowjetischen Soldaten, bei derem Verlauf sich ein Schuß aus der Waffe löste und Borchert an der Hand verletzte. Ein ihm überwollender Vorgesetzter denunzierte Borchert.

20
Feb
2010

Ludwig Güttler

Eine etwas schon ältere Aufnahme des Leipziger Bach-Collegiums:

http://www.youtube.com/watch?v=67Ya_hcBlh8

Hätte gerne die Sonata für Trumpet strings and basso Continuo in D-dur (doubtful) ein"gelinkt", finde aber leider nicht die passende Seite :(

Wir Lebenden spüren den Boden nicht mehr

Wir Lebenden spüren den Boden nicht mehr,
Wir reden, dass uns auf zehn Schritt keiner hört,

Doch wo wir noch Sprechen vernehmen, -
Betrifft`s den Gebirgler im Kreml.

Seine Finger sind dick und, wie Würmer, so fett,
Und Zentnergewichte wiegts Wort, das er fällt,

Sein Schnauzbart lacht Fühler von Schaben,
Der Stiefelknecht glänzt so erhaben.

Schmalnackige Führerbrut geht bei ihm um,
Mit dienstbaren Halbmenschen spielt er herum,

Die pfeifen, miaun oder jammern.
Er allein schlägt den Takt mit dem Hammer.

Befehle zertrampeln mit Hufeisenschlag:
In den Leib, in die Stirn, in die Augen, - ins Grab.

Wie Himbeeren schmeckt ihm das Töten -
Und breit schwillt die Brust des Osseten.

Ossip Mandelstam
1934

Dieses Gedicht bezieht sich deutlichst auf Stalin und seinen Terror, für Mandelstam führte dies zur ersten Verhaftung.

Ich lese gerade "Das Stalin-Epigramm" von R. Littell und mag seinen Schreibstil überhaupt nicht. Aber ich werde mich durchbeißen.

Nachtrag 28.02.2010:
Ein oft "schwatzendes" Buch ( kann ich überhaupt nicht leiden).
Russische Geschichte nimmt man mit; Litell hat viel recherchiert, jedoch ist seine Perspektive viel zu weit weg von diesem Zeitgeschehen.
Interessanter Artikel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13489189.html
Nächste Lektüre nach diesem Buch: Nadeschda Mandelstam " Das Jahr der Wölfe" und "Generation ohne Tränen"

Nachtrag 04.03.2010:
Bin mit dem Thema Mandelstam immer noch nicht fertig. Habe gerade zwei interessante Artikel gefunden:
Ein Dichter unter Wölfen - Nadeshda Mandelstams Requiem für ihren Mann
aus: Die Zeit, 02.04.1971 Nr. 14
http://www.zeit.de/1971/14/Ein-Dichter-unter-Woelfen?page=all

http://www.uni-due.de/imperia/md/content/germanistik/mauerschau/mauerschau_2_ossip_mandelstam.pdf

haiku 27

tattoomotive
irezumi hinter glas
exotischer akt
jbs

Istrien-2008-423-

Lesen am Wochenende

Lu Xun

http://de.wikipedia.org/wiki/Lu_Xun

http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur_und_kunst/der_konfuzianismus_als_kannibalismus_1.588808.html


Alai

http://www.unionsverlag.com/pdf/pers/alai.pdf

http://www.ndrkultur.de/feuilleton/buecher/nbferne100.html

15
Feb
2010

haiku 26

geist der reispflanze
ein akrobat der lüfte
schickt träume ins land
jbs

Korsika-1-151
jbs

Gianna Nannini

- Aria -

http://www.youtube.com/watch?v=QHsV8EVFjww

Heinrich Heine - Die Libelle

Es tanzt die schöne Libelle
Wohl auf des Baches Welle;
Sie tanzt daher, sie tanzt dahin,
Die schimmernde, flimmernde Gauklerin.
Gar mancher junge Käfertor
Bewundert ihr Kleid von blauem Flor,
Bewundert des Leibchens Emaille
Und auch die schlanke Taille.

Gar mancher junge Käfertor
Sein bißchen Käferverstand verlor;
Die Buhlen sumsen von Lieb und Treu,
Versprechen Holland und Brabant dabei.

Die schöne Libelle lacht und spricht:
»Holland und Brabant brauch ich nicht,
Doch sputet Euch, Ihr Freier,
Und holt mir ein Fünkchen Feuer.

Die Köchin kam in Wochen,
Muß selbst mein Süpplein kochen;
Die Kohlen des Herdes erloschen sind -
Holt mir ein Fünkchen Feuer geschwind.«

Kaum hat die Falsche gesprochen das Wort,
Die Käfer flatterten eilig fort.
Sie suchen Feuer, und lassen bald
Weit hinter sich den Heimatwald.

Sie sehen Kerzenlicht, ich glaube
In einer erleuchteten Gartenlaube;
Und die Verliebten, mit blindem Mut
Stürzen sie sich in die Kerzenglut.

Knisternd verzehrten die Flammen der Kerzen
Die Käfer und ihre liebenden Herzen;
Die einen büßten das Leben ein,
Die andern nur die Flügelein.

O wehe dem Käfer, welchem verbrannt
Die Flügel sind! Im fremden Land
Muß er wie ein Wurm am Boden kriechen,
Mit feuchten Insekten, die häßlich riechen.

Die schlechte Gesellschaft, hört man ihn klagen,
Ist im Exil die schlimmste der Plagen.
Wir müssen verkehren mit einer Schar
Von Ungeziefer, von Wanzen sogar,

Die uns behandeln als Kameraden,
Weil wir im selben Schmutze waten -
Drob klagte schon der Schüler Virgils,
Der Dichter der Hölle und des Exils.

Ich denke mit Gram an die bessere Zeit,
Wo ich mit beflügelter Herrlichkeit
Im Heimatäther gegaukelt,
Auf Sonnenblumen geschaukelt,

Aus Rosenkelchen Nahrung sog
Und vornehm war, und Umgang pflog
Mit Schmetterlingen von adligem Sinn,
Und mit der Zikade, der Künstlerin -

Jetzt sind meine armen Flügel verbrannt;
Ich kann nicht zurück ins Vaterland,
Ich bin ein Wurm, und ich verrecke
Und ich verfaule im fremden Drecke.

O, daß ich nie gesehen hätt
Die Wasserfliege, die blaue Kokett
Mit ihrer feinen Taille -
Die schöne, falsche Kanaille!

14
Feb
2010

13
Feb
2010

Eine Kettenreaktion

Über das Haiku des japanischen Lyrikers Matsuo Basho ( 1644-1694) bin ich ins zwanzigste Jahrhundert gestolpert. Denn von einem der letzten Hochgebirgstouren unterhalb des Cevedales ist die heutige eingefügte Gräseraufnahme entstanden. Und da ich schon ein „Gräser“-Haiku in meiner Haikuversuchsküche „verkocht“ habe, schmücke ich mich heute mit fremden Federn.
Das im Fokus stehende Wollgras wuchs unterhalb der Zufallhütte im Martelltal, Südtirol, auf ca. 2000 m ü.NN.
( Ich mache einfach mal Werbung :) ): http://www.zufallhuette.com/zufallhuette/index.php

Im heutigen Nationalpark „Stilfser Joch“ in Südtirol fand im 1. Weltkrieg auf den Gletschern des Ortlermassivs ein Stellungskrieg statt, der wegen der extremen Witterungsverhältnisse auf 3900 Meter über Seehöhe vor allem im Winter die Hölle gewesen sein dürfte. Russische Kriegsgefangene mussten bis in diese Höhen auch Kanonen schleppen. Verschiedene Vorposten waren über Stollen im Eis miteinander verbunden, das Tunnelsystem war viele Kilometer lang.
Von Italiens Seite aus war Mussolini ein entscheidener Kriegstreiber, der mit dafür verantwortlich war, dass es auf seiner eigenen Seite über 600.000 Gefallene im Hochgebirge gab.

Ein Autor, der viel zu früh kurz nach dem 2. Weltkrieg starb, war Wolfgang Borchert. Er hatte die traumatischen Kriegserlebnisse in Prosa umgesetzt, u.a. die Erzählung: „Jesus macht nicht mehr mit“. Den Anfang dieser Erzählung habe ich kopiert:

„Jesus macht nicht mehr mit von Wolfgang Borchert
Er lag unbequem in dem flachen Grab. Es war wie immer reichlich kurz geworden, so dass er die Knie krumm machen musste. Er fühlte die eisige Kälte im Rücken. Er fühlte sie wie einen kleinen Tod. Er fand, dass der Himmel sehr weit weg war. So grauenhaft weit weg, dass man gar nicht mehr sagen mochte, er ist gut oder er ist schön. Sein Abstand von der Erde war grauenhaft. All das Blau, das er aufwandte, machte den Abstand nicht geringer. Und die Erde war so unirdisch kalt und störrisch in ihrer eisigen Erstarrung, dass man sehr unbequem in dem viel zu flachen Grab lag. Sollte man das ganze Leben so unbequem liegen? Ach nein, den ganzen Tod hindurch sogar! Das war ja noch viel länger.
Zwei Köpfe erschienen am Himmel über dem Grabrand. Na, passt es, Jesus? fragte der eine Kopf, wobei er einen weißen Nebelballen wie einen Wattebausch aus dem Mund fahren ließ. Jesus stieß aus seinen beiden Nasenlöchern zwei dünne ebenso weiße Nebelsäulen und antwortete: Jawoll. Passt.
Die Köpfe am Himmel verschwanden. Wie Kleckse waren sie plötzlich weggewischt. Spurlos. Nur der Himmel war noch da mit seinem grauenhaften Abstand.
Jesus setzte sich auf und sein Oberkörper ragte etwas aus dem Grab heraus. Von weitem sah es aus, als sei er bis an den Bauch eingegraben. Dann stützte er seinen linken Arm auf die Grabkante und stand auf. Er stand in dem Grab und sah traurig auf seine linke Hand. Beim Aufstehen war der frischgestopfte Handschuh am Mittelfinger wieder aufgerissen. Die rotgefrorene Fingerspitze kam daraus hervor. Jesus sah auf seinen Handschuh und wurde sehr traurig. Er stand in dem viel zu flachen Grab, hauchte einen warmen Nebel gegen seinen entblößten frierenden Finger und sagte leise: Ich mach nicht mehr mit.“
Weiterlesen:
http://www.hist.uni-hannover.de/kulturarchiv/deutschland_nach_1945/ruckblickende-kurzfilme/die-filme-2/jesus-macht-nicht-mehr-mit-2.html

haiku

nur sommergräser
nichts anderes bleibt übrig
vom soldatentraum

basho


Suedtirol-Nr-2-063
jbs

12
Feb
2010

Ma Liberté


Quelle: Internet

http://www.youtube.com/watch?v=oLTC_Kb7lnw&feature=related

haiku 25

filigraner farn
eisblumen am fensterglas
im kamin glüht es
jbs
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lou salome

"Vielleicht war vor den Lippen schon das Flüstern da und ohne Bäume tanzte schon das Laub."Ossip Emiljewitsch Mandelstam

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Zuletzt aktualisiert: 26. Mai, 22:16

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